Überreste der russischen Herrscher Echtheit der Zarengebeine nach 100 Jahren bestätigt
Vor zwei Jahren kamen neue Zweifel auf, doch nun konnten Forensiker es nachweisen: Bei den Überresten der russischen Monarchen handelt es sich wirklich um diese.
Genau 100 Jahre nach dem Mord an Zar Nikolaus II. haben russische Behörden die Echtheit der sterblichen Überreste der damals erschossenen Herrscherfamilie bestätigt. Durch Gentests habe man eindeutig bewiesen, dass die gefundenen Knochen der Zarenfamilie zuzuordnen sind, teilte die Sprecherin der Ermittlungsbehörde, Swetlana Petrenko, in Moskau mit.
Sieben der insgesamt elf damals gefundenen Überreste sind ihren Angaben zufolge identifiziert worden: Es handle sich dabei um den Zaren, seine Frau, vier Töchter und einen Sohn. Die russisch-orthodoxe Kirche werde die Ergebnisse der DNA-Untersuchung prüfen, sagte der Sprecher.
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Die Ermittlungsbehörde in Moskau hatte 2015 die Untersuchungen zum Mord an der Herrscherfamilie in der Nacht auf den 17. Juli 1918 wieder aufgenommen. Damals hatte die orthodoxe Kirche Zweifel geäußert, ob einige der gefundenen Überreste wirklich der Zarenfamilie zuzuordnen sind. Knochen von zwei Menschen waren erst 2007 in einem Birkenwald im Ural gefunden worden. Sie wurden dem damals ebenfalls erschossenen Thronfolger Alexej und seiner Schwester Maria zugeordnet. Forensiker hatten bereits damals keine Bedenken.
Die Romanows wurden 1918 erschossen
Man habe die Gebeine mit der DNA weiterer Verwandter abgeglichen, sagte Petrenko. Es gebe aus wissenschaftlicher Sicht keine Zweifel. Die Romanows waren nach der Oktoberrevolution in der Stadt Jekaterinburg im Ural gefangen gehalten und getötet worden. 1998 wurden sie in St. Petersburg beigesetzt. Zwei Jahre später sprach die russisch-orthodoxe Kirche die ermordeten Romanows heilig. In mehreren Ländern gibt es Nachkommen der Dynastie.
- dpa