Geheimer Bunker entdeckt Bastelten die Nazis hier an der Atombombe?
Ein Filmteam ist in Österreich offenbar auf eine bisher unentdeckte unterirdische Waffenfabrik aus dem Dritten Reich gestoßen. Nun wird darüber spekuliert, ob die Nazis unter Adolf Hitler darin an der Atombombe gebastelt haben.
Es könnte sich um die "größte geheime Waffenfabrik des Dritten Reiches" handeln, sagt der Linzer Filmemacher Andreas Sulzer dem ZDF. Im Auftrag des Senders forscht er nach einem Tunnelsystem, das in der Nähe des Ortes St. Georgen an der Gusen in Oberösterreich liegen soll.
Das unterirdische Labyrinth soll damit nahe der bereits bekannten Untergrundfabrik "B8 Bergkristall" liegen, wo der erste einsatzfähige Kampfjet "Messerschmitt ME262" gebaut wurde. Der Filmemacher vermutet, dass zwischen den beiden Fabriken eine Verbindung besteht. Die Entdeckung legt die Vermutung nahe, dass "B8 Bergkristall" weitaus größer war als bisher bekannt.
"Die Suche nach Hitlers Bombe"
Sulzer und sein Team recherchieren für eine ZDF-Dokumentation mit dem Arbeitstitel "Die Suche nach Hitlers Bombe", wie das ZDF mitteilt. Sie suchen nach unterirdischen Anlagen, die der Produktion von Geheimwaffen gedient haben sollen. Nun stieß das Team auf einen bisher unbekannten Eingangsbereich.
Wurde hier an der Atombombe gebastelt?
Die Nazis haben sich offenbar größte Mühe gegeben, den nun entdeckten Eingang zu verstecken. Das Team, das auch aus Historikern und anderen Wissenschaftlern besteht, konnte jedoch aus Geheimdienstdokumenten und Zeugenaussagen Informationen darüber zusammentragen. Einige Dokumente würden zudem darauf hindeuten, dass dort auch Atomforschung betrieben wurde. Bastelten die Nazis hier an der Atombombe?
Erstmals ausgewertete "Wagenkontrollbücher" belegen, dass in den letzten Kriegsmonaten Hunderte von Zügen der Reichsbahn nach Gusen geschickt wurden. Das Gebiet galt als letztes Refugium der so genannten "Alpenfestung". Aber was wurde hier aufgebaut oder eingelagert? Was sollte vor den heranrückenden Siegermächten verborgen bleiben? Was steckt hinter dem angeblichen Selbstmord des SS-Generals Hans Kammler, der hier sein Hauptquartier hatte? Nach neueren Quellenfunden soll er den Krieg überlebt und sein Wissen als Hitlers Geheimwaffenchef den USA zur Verfügung gestellt haben.
Grabungsarbeiten vorerst gestoppt
Ein bislang unveröffentlichtes Gutachten zur möglichen Eignung der Gusener Stollen für eine atomare Endlagerung aus dem Jahr 1968 weist auch Areale aus, die kurz vor Kriegsende versprengt wurden. Viele Fragen sind noch offen, das Filmteam will versuchen, die Antworten zu finden. Doch die Behörden haben die Grabungsarbeiten mittlerweile vorerst gestoppt.
"Das Thema ist kontrovers und erfordert große Sorgfalt", sagt Stefan Brauburger, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte, "aber es gibt genügend neue Hinweise und Gründe, um intensiv dazu zu forschen und bisherige Ansichten zu prüfen. Das sind wir auch den zehntausenden Menschen schuldig, die in den unterirdischen Fabriken unter schlimmsten Umständen als Arbeitssklaven zugrunde gerichtet wurden und starben".