Geschichte Frankreich gibt mumifizierte Maori-Köpfe an Neuseeland zurück

Nach jahrelangem Streit hat Frankreich 20 mumifizierte und reich tätowierte Maori-Köpfe offiziell an Neuseeland zurückgegeben. Eine Maori-Delegation in Stammestracht nahm die Köpfe, die Entdecker und Seeleute im 19. Jahrhundert nach Frankreich gebracht hatten, im Pariser Museum für außereuropäische Kunst mit Gesängen und Tänzen in Empfang.
Die Köpfe ihrer Vorfahren würden nun nach Aotearoa zurückkehren, in das "Land der langen weißen Wolke", verkündete der Leiter der Delegation, Derek Lardelli. Aotearoa ist der Maori-Name Neuseelands.
Aufbewahrung an heiligem Ort
Frankreichs Kulturminister Frédéric Mitterrand sagte, die Köpfe würden in der neuseeländischen Stadt Wellington einen Platz im Te-Papa-Museum für Maori-Kultur finden. "Sie werden keine Tauschobjekte mehr sein, sondern an einem heiligen Ort aufbewahrt." In dem Museum ist für die Ankunft der Köpfe eine große Feier geplant.
Begehrte Trophäen
Wie viele Urvölker bewahrten die Maori die mumifizierten Köpfe ihrer Vorfahren auf und verehrten sie. Auch die Köpfe von getöteten Feinden wurden als Trophäen aufgehoben. Die Art und Weise, wie die Köpfe mumifiziert und vor allem kunstvoll tätowiert wurden, machten sie im 19. Jahrhundert zu begehrten Sammelobjekten für Entdecker oder Seeleute.
Von knapp 500 mumifizierten Maori-Köpfen, die in aller Welt verstreut waren, erhielt Neuseeland seit Anfang der 90er Jahre etwa 300 zurück. Das französische Parlament stimmte im Jahr 2010 dafür, die in Frankreich ausgestellten Maori-Köpfe an Neuseeland zurückzugeben.