"Maximale Bewegungsfreiheit" vor 3200 Jahren Deutsche Forscher entdecken die älteste Hose der Welt

Deutsche Forscher haben in China die wohl älteste Hose der Welt entdeckt. Das Kleidungsstück aus Wolle entstand vor etwa 3200 Jahren, also in der Zeit, in der in den Steppen Eurasiens die ersten Krieger zu Pferde auftauchten, wie das Deutsche Archäologische Institut mitteilte.
Der Fund bestätige die Vermutung, dass die Entwicklung des Hosenschnittes eng mit dem Beginn des Reitens verbunden war.
"Eine bahnbrechende Errungenschaft in der Geschichte der Kleiderherstellung"
Die Wollhose ist nach Angaben der Forscher bequem gearbeitet: Sie besteht aus drei Teilen: zwei Beinstücken und einem gestuften Zwickelteil. Diese wurden separat auf einem Webstuhl hergestellt und anschließend mit großer Weite im Schritt zusammengenäht, so dass die Beine seitwärts gespreizt werden konnten.
Im Fachblatt "Quaternary International" sprechen die Experten des Archäologischen Instituts vor allem im Zusammenhang mit dem Mittelteil, das beide Hosenbeine zusammenhält, von "einer bahnbrechende Errungenschaft in der Geschichte der Kleiderherstellung". Sicher hätte es auch schon 2000 Jahre früher Beinschoner und Lendenschurz gegeben. Doch erst die Hose in einem einzigen Stück, die auch das Becken komplett umfasste, "kombinierte maximale Bewegungsfreiheit mit optimalem Körperschutz", schreiben die Archäologen um Mayke Wagner über ihren Fund.
Den Trägern dieser Hosen wurden das Zaumzeug und die typischen Waffen von Reiterkriegern mit ins Grab gelegt. Mehrere der untersuchten Exemplare der ältesten Wollhosen der Welt stammen den Angaben zufolge aus Gräbern bei Turfan in Westchina.