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Ukraine-Krieg: Carlo Masala fordert Bodentruppen von Nato-Staaten


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Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Experte fordert europäische Bodentruppen in der Ukraine


Aktualisiert am 26.11.2024 - 09:08 UhrLesedauer: 10 Min.
Carlo Masala, Politikwissenschaftler (Archivbild): Europa brauche ihm zufolge nicht noch mehr Institutionen, sondern Pragmatismus und Soldaten.Vergrößern des Bildes
Carlo Masala (Archivbild): Er bringt Bodentruppen ins Spiel. (Quelle: dts Nachrichtenagentur/imago-images-bilder)

Ein Experte bringt europäische Bodentruppen in der Ukraine ins Gespräch. Die Ukraine soll erneut ATACMS-Raketen eingesetzt haben. Alle Informationen im Newsblog.

Russland meldet Abschuss von 39 ukrainischen Drohnen

5.48 Uhr: Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht 39 ukrainische Drohnen über sieben Regionen abgewehrt. 24 davon seien über der südrussischen Region Rostow zerstört worden, teilte das Ministerium auf seinem Telegram-Kanal mit.

Nato-Ukraine-Rat tagt zu Einsatz neuer russischer Rakete

5.44 Uhr: Vertreter der 32 Nato-Staaten und der Ukraine kommen an diesem Dienstag in Brüssel zu einer außerplanmäßigen Sitzung des Nato-Ukraine-Rats zusammen. Bei dem Treffen auf Botschafterebene soll es nach Angaben eines Bündnissprechers unter anderem um den jüngsten russischen Angriff auf die ukrainische Großstadt Dnipro gehen.

Dabei hatte Russland am vergangenen Donnerstag eine neue Mittelstreckenrakete mit dem Namen Oreschnik abgefeuert. Nach unabhängig bislang nicht bestätigten russischen Angaben kann sie mit Hyperschallgeschwindigkeit fliegen und nicht abgefangen werden. Experten gehen davon aus, dass sie theoretisch auch mit nuklearen Sprengsätzen bestückt werden könnte. Die Beratungen in Brüssel werden nach Bündnisangaben auf Wunsch der Regierung in Kiew organisiert und sollen am Nachmittag beginnen.

Experte fordert europäische Bodentruppen

3.25 Uhr: Der Militärexperte Carlo Masala hat bei der Unterstützung der Ukraine auch die Möglichkeit zur Entsendung europäischer Bodentruppen aufgeworfen, sollte der designierte US-Präsident Donald Trump die Militärhilfen für Kiew drastisch zurückfahren. "Wir brauchen eine Rückfalloption für den Fall, dass die USA ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen", sagt Masala dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND). Dabei gehe es um eine "Koalition der Willigen, die im Zweifel auch bereit ist, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden".

Diesbezüglich sei derzeit "viel in Bewegung, in Frankreich, Großbritannien und Polen", führte Masala aus. Mit Blick auf Deutschland sagte Masala: "Deutschland ist bei den meisten Entwicklungen außen vor." Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) verfolge aber "offenbar das Ziel, Deutschland wieder ins Spiel zu bringen".

Pistorius hatte sich am Montagabend in Berlin unter anderem mit seinen Kollegen aus Frankreich, Großbritannien und Polen getroffen. Der Minister bekräftigte nach dem Treffen im sogenannten Fünferformat, die Ukraine angesichts der jüngsten Entwicklungen im russischen Angriffskrieg weiter stärken zu wollen. Insbesondere Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen würden "die ukrainische Rüstungsindustrie verstärkt weiter unterstützen", sagte er anschließend. "Unser Ziel: Die Ukraine muss aus einer Position heraus der Stärke heraus agieren können."

Scholz bekräftigt Haltung zu Lieferung von Langstreckenwaffen

1.54 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bekräftigt seine ablehnende Haltung zur Lieferung von Raketen mit hoher Reichweite an die Ukraine. "Ich halte es für falsch, wenn Deutschland eine solche Entscheidung trifft", sagt Scholz am Montagabend im "heute journal" des ZDF. "Nicht nur, weil wir keine Atommacht sind, sondern weil wir das große Land inmitten Europas sind und genau überlegen müssen, was wir tun."

Er stehe zu dem, was er bereits zuvor gesagt habe: "Auch wenn wir und gerade weil wir der größte und verlässlichste Unterstützer sind, damit das Land sich verteidigen kann, machen wir bestimmte Dinge nicht – zum Beispiel Marschflugkörper liefern, zum Beispiel akzeptieren, dass mit den gefährlichen Waffen, die wir geliefert haben, tief in das russische Hinterland Ziele angegriffen werden können." Nach seiner Einschätzung steht die Mehrheit der Bürger hinter diesem Kurs. "Ich stehe zu meiner Entscheidung", bekräftigt Scholz seine Haltung.

Klitschko: Massive Drohnenangriffe auf Kiew

1.25 Uhr: Mehrere Angriffswellen russischer Drohnen erschüttern in der Nacht die ukrainische Hauptstadt Kiew. "Der Angriff mit UAV (unmanned aerial vehicles, Anm. d. Red.) auf die Hauptstadt geht weiter", schreibt Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Die Luftabwehr sei in verschiedenen Stadtteilen im Einsatz.

Die Drohnen "dringen aus verschiedenen Richtungen in die Hauptstadt ein", so Klitschko. Augenzeugen berichten von einer Reihe von Explosionen, die auf den Einsatz von Luftabwehrsystemen hindeuten. Für Kiew, die umliegende Region und den größten Teil des ukrainischen Territoriums herrscht Luftalarm.

Russischer Sicherheitsratschef Schoigu besucht Taliban in Kabul

1.11 Uhr: Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, hat in Afghanistan Vertreter der Taliban-Regierung getroffen. Schoigu versicherte in Kabul bei einem Treffen mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten der Taliban-Regierung für Wirtschaft, Abdul Ghani Baradar, dass Moskau die Taliban bald von seiner Liste verbotener Organisationen streichen werde, erklärt Baradars Büro im Onlinedienst X.

Schoigu habe "das Interesse Russlands an einer Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit mit Afghanistan zum Ausdruck gebracht", heißt es in der Erklärung weiter. Um die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern auszubauen, werde der Name des islamischen Emirats bald von der russischen schwarzen Liste gestrichen.

Merkel: Wollte Krieg verhindern, habe es nicht geschafft

1.01 Uhr: Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigt ihre Russlandpolitik nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014. "Denn ich bin hart mit ihm umgegangen. Ich sehe aber auch im Rückblick nicht, dass die Kappung aller Wirtschaftsverbindungen sein Denken verändert hätte", sagt sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) mit Blick auf Gaslieferungen und Russlands Präsident Wladimir Putin.

Er habe die Ukraine überfallen, ohne dass die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 in Betrieb gewesen sei. "Ich wollte diesen Krieg verhindern, habe es aber nicht geschafft." Sie bedauert, dass Deutschland nach 2014 nicht schneller aufgerüstet habe. "Der einzige Vorwurf, den ich mir mache, ist, dass es mir trotz aller Anstrengungen nicht gelungen ist, die abschreckenden militärischen Fähigkeiten schnell genug aufzubauen", fügt sie hinzu.

Historiker Schlögel fordert mehr Unterstützung für Ukraine

0.59 Uhr: Der Osteuropa-Historiker Karl Schlögel hat von Deutschland eine entschiedenere Unterstützung des Abwehrkampfes der Ukraine gegen den russischen Aggressor gefordert. Deutschland müsse "alles tun, um den Überlebenskampf der Ukraine zu unterstützen". Es werde in Deutschland, aber auch anderen europäischen Ländern und den USA eine "dramatische Auseinandersetzung" über die Frage geben, ob der Westen standhaft bleibe, sagte Schlögel. Es dürfe aber in dieser Frage kein Zögern geben. Schlögel gilt als einer der profiliertesten deutschen Kenner Russlands.

In Russland unter Putin komme heute eine "Ästhetik und Choreografie der Macht" zusammen, die es geschichtlich in dieser Kombination noch nie zuvor gegeben habe, sagte Schlögel. Niemals zuvor habe es eine solche Konzentration von Reichtum und Luxus gegeben, die aus "einem geschichtlich beispiellosen Raub an Staats- und Volkseigentum" hervorgegangen sei. Die Führung des Landes erkläre offen, dass die "russische Welt" keine Grenzen kenne. "Putins Regime hat aus der Geschichte gelernt, denn es hält den gezielten Mord für effektiver als den willkürlich-wahllosen Massenmord der Stalinzeit."


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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