Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Krieg in der Ukraine Russland verlegt 50.000 Soldaten nach Kursk – 10.000 Nordkoreaner
Russland verlegt wohl 50.000 Soldaten nach Kursk. Ein britischer Experte attestiert den Russen heftige Verluste. Alle Informationen im Newsblog.
Dieser Newsblog wurde beendet. Die neuesten Entwicklungen zum russischen Krieg gegen die Ukraine lesen Sie hier.
Zahl der Toten und Verletzten in der Südukraine steigt
4.54 Uhr: Bei nächtlichen russischen Luftangriffen im Süden der Ukraine ist die Zahl der Toten nach Angaben der regionalen Behörden auf mindestens fünf gestiegen. 19 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter fünf Kinder, teilen die örtlichen Behörden über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. In der Region Mykolajiw kamen demnach vier Menschen ums Leben, in Saporischschja wurde eine Person bei der Zerstörung eines Wohnhauses getötet. Unter den Verletzten in Saporischschja sind fünf Kinder im Alter von vier bis 17 Jahren.
Selenskyj: Militärische Stärke und Diplomatie müssen Hand in Hand gehen
2.37 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj plädiert für ein Zusammenspiel von militärischer Stärke und diplomatischen Bemühungen, um einen dauerhaften Frieden zu sichern und künftige Konflikte zu verhindern. "Wir verstehen sehr gut, dass Diplomatie ohne Stärke keine Perspektive hat", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Aber ohne ein klares Verständnis der diplomatischen Ziele werden Waffen allein nicht ausreichen. Deshalb müssen Stärke und Diplomatie Hand in Hand gehen." Nur so könne ein dauerhafter Frieden gesichert und eine Wiederholung von Kriegen wie dem zwischen Russland und der Ukraine verhindert werden.
Borrell: Ukraine-Frieden nicht ohne Entschädigungszahlungen
1.34 Uhr: Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat bei seinem Ukraine-Besuch unabhängig von der Ausgestaltung eines künftigen Friedensabkommens zwischen Kiew und Moskau russische Entschädigungszahlungen und die Ahndung russischer Kriegsverbrechen gefordert. "Der Frieden, damit es ein Frieden ist und nicht nur ein Waffenstillstand, muss gerecht und dauerhaft sein", sagte Borrell am Sonntag in der nordukrainischen Region Tschernihiw.
"Dies ist eine Warnung an diejenigen, die sagen, dass dieser Krieg aufhören soll und man ihn daher so schnell wie möglich beenden soll, ziemlich egal wie", sagte Borrell. Tatsächlich sei es wichtig, "dass der Krieg auf eine Weise endet, bei der Rechenschaft abgelegt werden muss, dass es nicht nur einen wirtschaftlichen Wiederaufbau gibt, sondern jeder verantwortlich" für seine Taten sei. Borrell richtete sich damit offenbar an den künftigen US-Präsidenten Donald Trump, der die Wahl am Dienstag mit deutlicher Mehrheit gewonnen hatte.
Scholz will "demnächst" mit dem russischen Präsidenten sprechen
0.50 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz will "demnächst" mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sprechen. "Ich habe mir vorgenommen, mit dem russischen Präsidenten zur richtigen Zeit zu sprechen", sagt Scholz in der ARD-Sendung "Caren Miosga". Er werde dies aber nicht im Alleingang, sondern nur in Absprache mit anderen tun. Wichtig sei vor allem, die Ukraine einzubeziehen. "Wenn sich die Ukraine auf jemanden verlassen kann, dann ist es Deutschland", betont er. Auf die Frage nach einem genaueren Zeitpunkt für das Gespräch sagt er "demnächst".
Bericht: Trump sprach am Donnerstag bereits mit Putin
0.36 Uhr: Der designierte US-Präsident Donald Trump hat einem Medienbericht zufolge bereits am Donnerstag mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin telefoniert. Dabei habe er Präsident Putin empfohlen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht zu eskalieren, schrieb die "Washington Post" am Sonntag unter Berufung auf informierte Personen. Von Trump selbst gab es dazu zunächst keine Informationen.
Trump habe auch auf die US-Militärpräsenz in Europa verwiesen, hieß es unter Berufung auf die anonymen Quellen. Auch sei es um das Ziel gegangen, Frieden in Europa zu erreichen. Trump habe weitere Unterhaltungen angeregt, um über eine Lösung des Krieges zu sprechen. Die ukrainische Regierung sei über das Gespräch informiert worden und habe keine Einwände gehabt, schrieb die "Washington Post".
US-Berater: Biden will Trump um Unterstützung für Ukraine bitten
0.15 Uhr: US-Präsident Joe Biden will nach Worten des nationalen Sicherheitsberaters den US-Kongress und die neue Regierung des designierten Präsidenten Donald Trump darum bitten, die Ukraine weiter zu unterstützen. "Präsident Biden wird darauf hinweisen, dass wir über das Ende seiner Amtszeit hinaus Mittel für die Ukraine benötigen", sagt Jack Sullivan in einem Interview in der CBS-Nachrichtensendung "Face the Nation". Die USA sollten sich nicht von der Ukraine abwenden, da dies zu mehr Instabilität in Europa führen könnte.
Biden und Trump werden sich am Mittwoch auf Einladung Bidens im Weißen Haus treffen. Trump wird sein Amt am 20. Januar antreten, nachdem er die bisherige demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris bei den Präsidentschaftswahlen am 5. November besiegt hatte. Biden hat Trump in einem Gespräch eine friedliche Amtsübergabe zugesagt.
Biden will Ukraine noch mit sechs Milliarden Dollar unterstützen
0.01 Uhr: Vor der Amtsübergabe an Donald Trump will US-Präsident Joe Biden der Ukraine noch die verbleibenden für ihre Unterstützung vorgesehenen sechs Milliarden Dollar (5,6 Milliarden Dollar) zukommen lassen. Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte am Sonntag in der CBS-Sendung "Face the Nation", Biden werde den künftigen US-Präsidenten Trump außerdem auf die globalen Risiken hinweisen, die eine Einstellung der US-Unterstützung für die Ukraine mit sich bringen würde.
Biden empfängt Trump am Mittwoch zu einem Gespräch im Weißen Haus. Dabei sollen laut Sullivan auch außenpolitische Themen zur Sprache kommen. Biden werde die Gelegenheit haben, Trump zu erklären, "wie er die Dinge sieht, wo sie stehen" und zu erfahren, wie Trump nach seiner Amtsübernahme im Januar diese Themen anpacken wolle.
Sonntag, 10. November
Russland soll Zehntausende Soldaten nach Kursk verlegen
21.23 Uhr: Russland hat Berichten zufolge rund 50.000 Soldaten, darunter 10.000 aus Nordkorea, in der russischen Region Kursk an der Grenze zur Ukraine stationiert, um möglicherweise ukrainische Einheiten zurückzudrängen. Dies berichtet die "New York Times" unter Berufung auf Quellen in den USA und der Ukraine. Demnach konnte Moskau seine Truppen in der Ostukraine belassen und stattdessen nordkoreanische Kräfte in die Region entsenden.
Laut den Berichten werden die nordkoreanischen Soldaten als leichte Infanterie eingesetzt und tragen russische Uniformen. Obwohl es sich um Elitetruppen handelt, fehlt ihnen Kampferfahrung. Derzeit durchlaufen sie ein Training, bevor ein gemeinsamer Vorstoß mit russischen Einheiten geplant ist.
Die USA und die Ukraine gehen davon aus, dass die Defensive in Kursk einem Angriff kurzfristig standhalten könnte. Gleichzeitig rechnet George Barros vom Institute for the Study of War mit einem regelmäßigen Zustrom nordkoreanischer Truppen nach Russland.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters