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Ukraine: Selenskyj kündigt neue ballistische Rakete an


Ukraine testet Raketen
700 Kilometer Reichweite? Das könnte Russland treffen

Von t-online, wan

Aktualisiert am 06.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Test einer neue ukrainischen Rakete im August: Selenskyj hat eine neue ballistische Rakete angekündigt.Vergrößern des Bildes
Test einer neue ukrainischen Rakete im August: Selenskyj hat eine neue ballistische Rakete angekündigt. (Quelle: Ukrainisches Verteidigungsministerium)
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Die Ukraine will mit eigenen Raketen die Beschränkungen für westliche Waffen überwinden. Jetzt soll ein neues Modell getestet worden sein.

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine neue ballistische Rakete getestet. Das hat Präsident Wolodymyr Selenskyj bekannt gegeben. Da es sich um ein Geheimprojekt handelt, sind nicht viele Details bekannt. Bislang ist auch keine offizielle Bezeichnung oder mögliche Reichweite öffentlich geworden. Es dürfte sich um deutlich mehr als 300 Kilometer Reichweite handeln.

Die Rakete dürfte aber einen wichtigen Schritt hin zu mehr Autonomie der Ukraine bei Entscheidungen über Reichweiten von Raketen darstellen. Bislang dürfen vom Westen gelieferte Raketen nicht dazu verwendet werden, Ziele auf russischem Gebiet anzugreifen. Die Ukraine fordert mit Nachdruck, diese Beschränkungen aufzuheben.

Auch neue Langstreckendrohne eingesetzt

Mit einer eigenen Rakete wäre die Ukraine in der Lage, selbst zu entscheiden, wo sie angreifen möchte. Die Ukraine plant, ihre eigene Produktion von Drohnen, Langstreckenraketen und ballistischen Raketen bis 2025 zu erhöhen, sagte Verteidigungsminister Rustem Umerov am 1. Oktober auf dem zweiten internationalen Forum der ukrainischen Verteidigungsindustrie. Er hatte angekündigt, dass man Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres mehr über das ukrainische Raketenprogramm sagen könne.

Selenskyj hatte auch angekündigt, dass eine neue Langstreckendrohne im Einsatz sei. "Unsere Streitkräfte setzen jetzt eine völlig neue Klasse ukrainischer Waffen ein – die Palianytsia-Langstreckenraketen-Drohne", so Selenskyj. Es soll sich dabei um eine Waffe handeln, die wie ein Marschflugkörper über weite Strecken fliegen kann. Er fügte hinzu, dass auch andere Langstreckendrohnen, einschließlich Seedrohnen, einsatzbereit seien.

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Laut Verteidigungsminister Umerov wurden bereits vier Milliarden Dollar (3,6 Milliarden Euro) in die Entwicklung der ukrainischen Raketenindustrie investiert. "Für das nächste Jahr planen wir eine Aufstockung der Mittel. Unsere Priorität ist die Entwicklung von Drohnen und Langstreckenwaffen, einschließlich ballistischer Raketen", fügte der Minister hinzu. "Ein wichtiger Teil dieser Zusammenarbeit ist die Unterzeichnung von Verträgen über die Produktion, Lieferung und Wartung von Waffen, um die Versorgung der ukrainischen Armee langfristig zu sichern", heißt es in einer Erklärung des Ministeriums.

Sapsan-Rakete soll russische Waffen ablösen

Im August war bekannt geworden, dass die Ukraine ihre selbst entwickelte Rakete Sapsan erfolgreich getestet habe. Sie soll eine Reichweite von 700 Kilometern haben. Unklar ist, ob die Rakete mittlerweile in Produktion ist und ob es sich bei Selenskyjs jüngster Ankündigung um diesen Waffentyp um eine Neuentwicklung handelt. Russland hatte bereits im März 2023 behauptet, Sapsan-Raketen abgeschossen zu haben.

Die Ukraine verfügt bislang neben den westlichen Waffen nur über SS-21-Scarab-Raketen aus russischer Produktion. Sie haben aber nur eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern. Die Scarab A-Rakete wurde von 1968 bis 1974 entwickelt und 1975 in Dienst gestellt. Die Scarab B wurde zwischen 1984 und 1988 entwickelt und seit 1989 verwendet.

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