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Russland: Soldat und Blogger kritisiert schlechte Munition aus Nordkorea


Bleidrähte gestohlen?
Russischer Soldat beschwert sich über Munition von Verbündetem

Von t-online, wan

Aktualisiert am 13.12.2023Lesedauer: 2 Min.
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Eine russische Haubitze im Einsatz bei Donezk (Archivbild): Angeblich soll die nordkoreanische Munition fehlerhaft sein. (Quelle: IMAGO/Russian Defence Ministry/imago-images-bilder)
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Nordkoreanische Munition, die an Russland geliefert wurde, weist offenbar Mängel auf. Ein Blogger hat sie auseinandergenommen.

Nordkorea ist ein kleiner, aber wichtiger Verbündeter von Russland. Wladimir Putin und sein Diktatorenkollege Kim Jong-un haben sich unlängst erst persönlich getroffen und auch über Waffen gesprochen. Doch was aus Nordkorea angeliefert wird, scheint den Soldaten an der Front Probleme zu bereiten.

Vor allem die Munition soll teilweise von minderwertiger Qualität sein. So hat ein russischer Artillerie-Soldat auf dem Telegramkanal "Только вперед!!!" (Nur Vorwärts) gezeigt, dass die Pulverladung von 152mm-Granaten immer wieder unterschiedlich sei. Er nahm sich fünf zufällig ausgewählte Geschosse vor und öffnete sie. Es habe sich gezeigt, so zitiert die ukrainische Militärwebsite Militarnyi aus dem Telegram-Blog, dass einige keinen Draht aus Blei hätten, der Ablagerung von Kupfer vermeiden soll.

Pulvermenge angeblich unterschiedlich

Außerdem habe man entdeckt, dass das Pulver der NDT-3 genannten Treibladungen unterschiedliche Farben habe. Auch soll die Pulvermenge unterschiedlich sein. Einige Hülsen seien auch nicht komplett verschlossen, sodass Feuchtigkeit eindringen könne, wird auf Telegram berichtet. Der Kanal "Nur Vorwärts" ist erst im Juni gegründet worden, hat etwas über 800 Abonnenten und berichtet meist über Details der russischen Artillerie, aus einer deutlich pro-russischen Haltung.

Offenbar gibt es aber auch andere Probleme mit den nordkoreanischen Geschossen. Auf der Plattform X berichtet das Konto Tendar, das sich mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt, von weiteren Details. Es habe bereits früher Berichte über Produktionsabweichungen bei den Granaten in Bezug auf die Fertigungstoleranzen gegeben, die zu weit außerhalb der zulässigen Parameter lagen und die Explosion von Läufen (Anmerkung der Red. richtig ist Geschützrohren) russischer Artillerie zur Folge hatten.

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Die ukrainische Militärwebseite Militarnyi weist darauf hin, dass die nordkoreanischen Granaten mit den NDT-3-Treibladungen bereits im Oktober in russischen Beständen entdeckt worden sei. Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes soll Nordkorea etwa eine Million Granaten für die Artillerie geliefert haben. Es soll zehn Schiffsladungen gegeben haben, berichteten südkoreanische Abgeordnete aus einer Geheimsitzung dem US-Wirtschaftsdienst Bloomberg.

Stehlen die nordkoreanischen Arbeiter Komponenten?

Die Konsequenzen der Granaten von minderer Qualität: Sie verschleißen schneller, die Präzision ist geringer und man braucht mehr Munition, schreibt die Militärwebseite Defense News. Dort vermutet man auch einen Grund für die fehlenden Bleidrähte. "Er ist so banal und aus vielen Ländern mit Planwirtschaft bekannt. Es sind nämlich die nordkoreanischen Arbeiter, die alles, was sie können, aus der Fabrik für ihren Profit stehlen".

Selbst im eigenen Land scheint Nordkorea es mit der Qualität seiner Waffen nicht so genau zu nehmen. "Im Jahr 2010 feuerte die nordkoreanische Armee etwa 170 Granaten auf Yeonpyeong in Südkorea ab, von denen mehr als die Hälfte in den Gewässern um die Insel einschlug", berichtete der britische "Guardian".

Patrick Hinton, ein Artillerieoffizier der britischen Armee, sagte bei Bekanntwerden der Lieferungen an Russland der Zeitung, dass die Probleme erwartet werden. Das könne aber angesichts der sehr großen Zahl der betroffenen Geschosse wettgemacht werden. "Qualität macht sich durch Quantität bemerkbar", sagte er.

Verwendete Quellen
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