Russischer Außenminister Lawrow "Wird es so nicht geben" – Baerbock lehnt Treffen ab
Die deutsche Außenministerin rechnet nicht mit einer Zusammenkunft mit ihrem russischen Amtskollegen Lawrow. Der habe beim letzten Mal "lieber eine Show" gemacht als ernsthaft zu verhandeln.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erwartet kein Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow am Rande der UN-Generalversammlung in New York. Bereits im vergangenen Jahr sei das Interesse des russischen Außenministers an einer solchen Zusammenkunft gleich null gewesen, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag am Rande der UN-Generalversammlung in New York auf die Frage, ob sie ein Treffen mit Lawrow plane. Dies erlebe man nun wieder. "Deswegen wird es dieses Treffen so nicht geben", sagte sie.
Die russische Seite habe schon im vergangenen Jahr aus der Vereinbarung eines gemeinsamen Termins "lieber eine Show" machen wollen, sagte Baerbock. "Und das haben wir leider im ganzen letzten Jahr erlebt", sagte sie mit Blick auf die Schwarzmeer-Initiative der türkischen Regierung zum Export ukrainischen Getreides. Dort habe Ankara verzweifelt versucht, überhaupt Gesprächsfäden aufzunehmen.
Bemerkenswert sei, dass viele russische Diplomaten in internationalen Organisationen "die Rolle, die sie mal gespielt haben, nämlich Diplomat zu sein, gar nicht mehr ausüben können", kritisierte Baerbock. Deswegen gebe es seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine eine gemeinsame Strategie mit Partnerstaaten, "dass, wenn geredet wird, auf Chef-Ebene geredet wird" mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser sie mittlerweile so isoliert, "dass seine eigenen Diplomaten an den unterschiedlichen Institutionen eigentlich nicht mehr sprechfähig sind".
- Nachrichtenagentur dpa