Newsblog zum Ukraine-Krieg Russland: In Moskau schlagen zwei Drohnen ein
Tag 516: Die Hafenstadt Odessa ist in der Nacht zum Sonntag erneut angegriffen worden. In Russlands Hauptstadt schlagen Drohnen ein. Alle Infos im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Russland: Ukrainischer Drohnenangriff auf Moskau vereitelt
- Putin: Getreideabkommen wurde bedeutungslos
- Ukrainischer Generalstab: Schwere Kämpfe in der Ostukraine
- USA: Ukraine hat Hälfte des besetzten Gebietes zurückerobert
- Deutsche Ingenieure lösen Munitionsproblem
- Russen malen offenbar Kampfjet-Attrappen
- Selenskyj kündigt Vergeltung für Angriffe auf Odessa an
- Russische Bomber greifen Odessa an
- Ukraine bestätigt Angriff auf "militärische Einrichtungen" auf der Krim
- Journalist getötet: Kreml droht Westen mit "Strafe"
- So können Sie für die Ukraine spenden
Dieser Newsblog wurde beendet. Die neuesten Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine lesen Sie hier.
Putin sichert afrikanischen Ländern russische Getreidelieferungen zu
6.17 Uhr: Russland hatte vor Kurzem das Getreideabkommen mit der Ukraine einseitig aufgekündigt. Vor dem Russland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg versicherte Kremlchef Wladimir Putin afrikanischen Staaten nun, mögliche Lieferengpässe aufzufangen. Russland sei "in der Lage, ukrainisches Getreide auf kommerzieller Basis und kostenfrei zu ersetzen, zumal wir dieses Jahr eine weitere Rekordernte erwarten", erklärte Putin in einem am Montag auf der Internetseite des Kremls veröffentlichten Artikel.
Ungeachtet der gegen sein Land verhängten Sanktionen werde Russland "seine energischen Bemühungen fortsetzen, um die Verteilung von Getreide, Lebensmitteln, Düngemitteln und anderen Gütern nach Afrika sicherzustellen", schrieb Putin in dem Artikel mit dem Titel "Russland und Afrika: Gemeinsame Anstrengungen für Frieden, Fortschritt und eine blühende Zukunft".
Internationale Beobachter werfen der russischen Führung nach dem Ende des Getreideabkommens vor, die Ausfuhr ukrainischen Getreides zu blockieren und damit die Hungersnot in afrikanischen Importländern zu verschärfen. Die russische Armee bombardiert seit Tagen landwirtschaftliche Infrastruktur sowie Getreidesilos in der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Kiews Angaben zufolge wurden dabei Zehntausende Tonnen Getreide vernichtet.
Russland: Ukrainischer Drohnenangriff auf Moskau vereitelt
4.42 Uhr: Die Luftabwehrsysteme in Moskau vereiteln russischen Angaben zufolge einen ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Hauptstadt. Zwei Drohnen seien abgefangen und zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Laut Bürgermeister Sergei Sobjanin sind Drohnen in zwei Gebäude eingeschlagen. Es handelt sich nicht um Wohngebäude, erklärte Sobjanin auf der Nachrichten-App Telegram. "Es gab keine ernsthaften Schäden oder Verletzte." Offenbar wurde auch ein Gebäude des russischen Militärgeheimdienstes in der Nähe der Straße Komsomolsky Prospect 17 getroffen, wie der bulgarische Journalist Christo Grozev unter Berufung auf russische Medien auf Twitter berichtet.
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Tass: Drohnenfragmente in Moskau gefunden
3.50 Uhr: In Moskau sind nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass auf der Komsomolski-Allee Drohenteile gefunden worden. Nach vorläufigen Informationen gebe es keine Verletzten, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Rettungsdienste. Bewohner mehrerer Bezirke im Südwesten und Süden Moskaus berichteten von Explosionsgeräuschen, heißt es auf Telegram-Kanälen, die mit dem russischen Geheimdienst FSB in Verbindung gebracht werden. Die Allee befindet sich im zentralen Verwaltungsbezirk Moskaus, unweit des russischen Verteidigungsministeriums.
Putin: Getreideabkommen wurde bedeutungslos
2.30 Uhr: Das Getreideabkommen hat nach den Worten von Präsident Wladimir Putin "seinen Sinn verloren". Die Fortsetzung des "Getreideabkommens – das seinen humanitären Zweck nicht rechtfertigte – hat seinen Sinn verloren", wird Putin auf der Website des Kremls zitiert. Um die weltweite Nahrungsmittelkrise zu lindern, erklärte Putin, dass "unser Land in der Lage ist, ukrainisches Getreide sowohl kommerziell als auch kostenlos zu ersetzen, zumal wir auch in diesem Jahr eine Rekordernte erwarten." Russland werde weiterhin daran arbeiten, die Versorgung Afrikas mit Getreide, Nahrungsmitteln, Dünger und anderen Gütern zu organisieren. "Wir schätzen die gesamte Bandbreite der wirtschaftlichen Beziehungen zu Afrika sehr und werden sie dynamisch weiterentwickeln." Seit der Aufkündigung des Abkommens beschießt Russland fast täglich ukrainische Häfen.
Angriff auf Odessa: Selenskyj dankt für internationale Anteilnahme
0.06 Uhr: Nach den russischen Angriffen auf die Hafenstadt Odessa hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Worte der Dankbarkeit an die eigene Bevölkerung und internationale Verbündete gerichtet. "Ich danke allen, die bei Odessa sind", sagte Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache am Sonntagabend und würdigte die Leistungen der freiwilligen Retter, Ärzte und lokaler Behörden der Stadt im Süden des Landes. "Es ist sehr wichtig, einander und unserer Stadt zu helfen!", fügte er hinzu.
Russland griff die ukrainische Millionenstadt Odessa am Schwarzen Meer am Wochenende erneut massiv an. Dabei wurde nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Sonntag mindestens ein Mensch getötet, 22 weitere wurden verletzt. Getroffen wurde auch die als Weltkulturerbe eingestufte Altstadt und die orthodoxe Verklärungskathedrale.
Ukrainischer Generalstab: Schwere Kämpfe in der Ostukraine
23.45 Uhr: Die ukrainische Armee ist nach Angaben des Generalstabs bei ihrer Gegenoffensive auf schwere russische Gegenwehr im Osten des Landes gestoßen. Im allabendlichen Lagebericht des Generalstabs am Sonntag war von fortlaufenden russischen Angriffen zwischen Donezk im Osten und Kupjansk in der nordöstlichen Region Charkiw die Rede. Entlang einer Frontlänge von rund 230 Kilometern fanden demnach während der vergangenen 24 Stunden 27 Gefechte statt.
Dabei sei von russischer Seite verstärkt Artillerie und Luftwaffe eingesetzt worden, hieß es weiter. Mehr als 60 Ortschaften in dem Frontabschnitt sollen unter russischen Raketen- und Artilleriebeschuss geraten sein. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.
Ukrainischer Generalstab: Schwere Kämpfe in der Ostukraine
21.45 Uhr: Die ukrainische Armee ist nach Angaben des Generalstabs bei ihrer Gegenoffensive auf schwere russische Gegenwehr im Osten des Landes gestoßen. Im allabendlichen Lagebericht des Generalstabs am Sonntag war von fortlaufenden russischen Angriffen zwischen Donezk im Osten und Kupjansk in der nordöstlichen Region Charkiw die Rede. Entlang einer Frontlänge von rund 230 Kilometern fanden demnach während der vergangenen 24 Stunden 27 Gefechte statt.
Dabei sei von russischer Seite verstärkt Artillerie und Luftwaffe eingesetzt worden, hieß es weiter. Mehr als 60 Ortschaften in dem Frontabschnitt sollen unter russischen Raketen- und Artilleriebeschuss geraten sein. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden.
USA: Ukraine hat Hälfte des besetzten Gebietes zurückerobert
17.08 Uhr: Die Ukraine hat nach Darstellung der USA mittlerweile etwa die Hälfte der Gebiete zurückerobert, die Russland bei seiner Invasion ursprünglich besetzt hatte. Die jüngste Gegenoffensive stehe allerdings erst in den Anfängen und werde ein "sehr harter Kampf", sagte US-Außenminister Antony Blinken dem Sender CNN. "Sie wird sich nicht in den nächsten ein, zwei Wochen abspielen", sagt er weiter. Vermutlich werde sie noch "mehrere Monate" dauern. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Großbritannien: Zunehmendes Artilleriefeuer im Nordosten
15.20 Uhr: Russland misst nordöstlichen Teilen der Ukraine nach britischer Einschätzung größere Bedeutung bei, während es anderswo in seinem Angriffskrieg unter gehörigem Druck steht. Im Norden der Frontlinie in den ostukrainischen Gebieten Luhansk und Charkiw sei es in den vergangenen Tagen zu zunehmendem Artilleriefeuer gekommen, teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit. Vermutlich habe es dort auch mehr Angriffe kleinerer russischer Einheiten gegeben.
Russland habe dabei zwar wahrscheinlich nur kleinere Fortschritte erzielt, schrieben die Briten. "Aber seine erneute Aktivität im Norden unterstreicht dessen Bedeutung für den Kreml, während es gleichzeitig im südlichen Bereich Saporischschja erheblichem Druck ausgesetzt ist." Das russische Militär dürfte demnach versuchen, zurück zum Fluss Oskil zu gelangen, um eine Pufferzone rund um das Gebiet Luhansk zu schaffen. Luhansk sei mit ziemlicher Sicherheit eines von Russlands fundamentalen Zielen in dem Angriffskrieg.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters