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Ukraine-Krieg: Russland muss sich auf Angriffe tief im Land vorbereiten


Geheimdienstchef kündigt Offensive an
"Angriffe tiefer und tiefer auf russischem Gebiet"

Von t-online, dpa, wan

Aktualisiert am 05.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Kyrylo Budanow bei einer Pressekonferenz: Der ukrainische Geheimdienstchef geht von einer Offensive im Frühjahr aus.Vergrößern des Bildes
Kyrylo Budanow bei einer Pressekonferenz: Der ukrainische Geheimdienstchef geht von einer Offensive im Frühjahr aus. (Quelle: IMAGO/Pavlo Bahmut)

Russland wird sich auf Angriffe tief im Landesinneren vorbereiten müssen. Das kündigte der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow an.

Der ukrainische Militär-Geheimdienstchef Kyrylo Budanow erwartet mehr Angriffe auf russisches Gebiet. Die Schläge würden "tiefer und tiefer" in Russland durchgeführt, sagte er in einem Interview mit dem US-Sender ABC News. Gefragt, ob die Ukraine für die jüngsten Explosionen auf dem russischen Militärflughafen Engels-2 verantwortlich sei, wollte der Militär keine direkte Antwort geben. "Darüber kann ich nach dem Krieg sprechen", sagte Budanow. Er sei aber sehr froh, diese Angriffe gesehen zu haben.

Im Dezember waren zwei russische Militärflughäfen offenbar von Drohnen angegriffen worden. Beim jüngsten Vorfall nach Weihnachten Hunderte Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt kamen drei Menschen ums Leben. Kiew hatte sich nicht offiziell für die Schläge verantwortlich erklärt.

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Konkreter äußerte sich der Chef des HUR zu militärischen Aktivitäten auf der von Russland besetzten Krim. Diese sei ukrainisches Gebiet. "Wir können jede Waffe auf unserem Staatsgebiet verwenden", sagte er. Für März sagt Budanow die "heißesten Kämpfe" voraus und kündigt eine ukrainische Offensive für das Frühjahr an. "Dann werden wir weitere Befreiungen besetzter Gebiete sehen und die letzten Niederlagen der Russischen Föderation".

"Ein Terrorstaat, der die atomare Keule schwingt"

Trotz seines – auch der Profession geschuldeten – recht zurückhaltenden Auftretens zeigte sich Budanow geschockt von einem Frontbesuch nahe der Stadt Bachmut. Dort habe er Berge von Leichen gesehen, die russische Soldaten zum Teil als Deckung benutzt hätten. Das Regime in Moskau sei angesichts der massiven Verluste von Soldaten "zur Zielscheibe des Gespötts" geworden. "Russland stellt für die Welt keine militärische Gefahr mehr dar", sagte er.

Lediglich das nukleare Arsenal sei Grund zur Sorge. Er fordert, Russland von Atomwaffen zu befreien oder diese unter internationale Aufsicht zu stellen. "Ein Terrorstaat, der die atomare Keule schwingt und Drohungen ausstößt, ist kein Regime, das ein ethisches oder politisches Recht darauf hat, die Kontrolle über Massenvernichtungswaffen zu haben", fügte Budanow hinzu.

Nach seinen Erkenntnissen gehen Russland langsam Waffen und Munition aus, und Moskau muss "billigeres" Material in großer Menge einsetzen, wie die iranischen Kamikaze-Drohnen. Er hofft, bald amerikanische Schützenpanzer vom Typ Bradley zu erhalten. "Wir warten auf sie. Sie werden die Kampffähigkeit unserer Einheiten erheblich verbessern."

Die US-Regierung zieht die Lieferung von Schützenpanzern des Modells "Bradley" an die Ukraine in Erwägung. Die gepanzerten Kettenfahrzeuge verfügen laut US-Militär normalerweise über eine Kanone, ein Maschinengewehr sowie panzerbrechende Raketen. US-Präsident Joe Biden bejahte am Mittwoch die Frage eines Reporters, ob die Lieferung der Schützenpanzer an die Ukraine von der Regierung erwogen werde. Er nannte keine Einzelheiten. Damit blieb zunächst unklar, welche Modellvariante des "Bradley" für Kiew infrage käme. Gestern hatte Frankreich angekündigt, leichte Kampfpanzer vom Typ T072 der Ukraine zu liefern. Deutschland plant, den Flakpanzer Gepard zur Verfügung zu stellen, ein Termin steht aber nicht fest.

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