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Präsidentschaftswahl in Russland: Putin und die Kreml-"Demokratie"


Meinung
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Tagesanbruch
Putins absurde Show

MeinungVon Florian Harms

Aktualisiert am 16.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Putin legt Wert auf ein "sehr gutes Wahlergebnis".Vergrößern des Bildes
Putin legt Wert auf ein "sehr gutes Wahlergebnis". (Quelle: Alexander Zemlianichenko/Pool AP/AP/dpa)
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Guten Morgen, liebe Leserinnen, liebe Leser,

der Blick deutscher Politikentscheider ist auf den Osten gerichtet. Gestern schlug die Exklusivrecherche unseres Reporters Daniel Mützel hohe Wellen; er berichtete über eine geheime Sitzung des Verteidigungsausschusses im Bundestag: Demnach könnte der Grund für das Kanzler-Nein zur Taurus-Lieferung an die Ukraine in der komplizierten Abschusstechnik des Marschflugkörpers liegen.

An diesem Wochenende geht der Blick nach Russland, wo Putin sein Wahlspektakel inszeniert: Vorgesetzte in Betrieben, Behörden, Universitäten nötigen ihre Untergebenen an die Urnen; aus dem ganzen Land werden Claqueure zu Wahlpartys nach Moskau gekarrt. Dass der Kreml eine solche Demokratie-Simulation nötig hat, um seine Macht zu legitimieren, lässt ahnen, wie instabil das Regime in Wirklichkeit ist. Ein einziger Mann an der Spitze, der sich auf eine Clique mafiöser Apparatschiks stützt. Patruschew, Kowaltschuk, Kirijenko, dazu ein Netzwerk ergebener Oligarchen: Das ist das System, das 143 Millionen Russen beherrscht, die Ukraine terrorisiert, Mitteleuropa bedroht.

Von außen wirkt dieses System felsenfest – doch der Eindruck mag trügen. Die Wirtschaft leidet unter den westlichen Sanktionen. Die russische Armee hat einen Großteil ihrer Panzer und Kampfjets eingebüßt; es wird zwar hektisch nachproduziert, aber in minderer Qualität. Der verlustreiche Krieg ist in der Bevölkerung unpopulär geworden. Da braucht es Ventile, um den Druck des wachsenden Unmuts aus dem Kessel zu lassen.

Kann die "Präsidentschaftswahl" so ein Ventil sein? Sitzt Putin immer noch unangefochten auf seinem Thron oder beginnt seine Macht zu bröckeln? Wie schauen Russen wirklich auf die aktuelle Lage, den Krieg, den Westen, den Zaren? In unserer Redaktion gibt es niemanden, der einen so erfahrenen und zugleich originellen Blick auf Russland und dessen Entwicklung werfen kann wie Wladimir Kaminer. Unser Kolumnist ist in der Sowjetunion aufgewachsen, lebt seit vielen Jahren in Berlin und unterhält enge Kontakte nach Russland. Der ideale Gast für unseren Podcast also, in dem Lisa Fritsch und ich mit Wladimir diskutieren. Ich freue mich, wenn Sie hier hineinhören.

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Nun wünsche ich Ihnen ein erholsames Wochenende, hoffentlich mit etwas Sonnenschein. Die nächsten Tagesanbrüche kommen von meinen lieben Kolleginnen und Kollegen.

Herzliche Grüße

Ihr
Florian Harms
Chefredakteur t-online
E-Mail: t-online-newsletter@stroeer.de

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