Aus England und Dänemark Archäologen finden Skelette von verwandten Wikingern
Ein Forschungsteam aus Archäologen hat die Skelette von zwei verstorbenen Wikingern untersucht. Dabei konnten sie interessante Verbindungen zwischen den Kriegern feststellen.
Archäologen haben die Skelette zweier vor rund 1.000 Jahren verstorbener Wikinger aus England und Dänemark untersucht – und ein Verwandtschaftsverhältnis zweiten Grades festgestellt. Eine zufällige DNA-Überprüfung der beiden habe ergeben, dass sie Halbbrüder, Neffe und Onkel oder Großvater und Enkel waren, teilte das dänische Nationalmuseum am Mittwoch in Kopenhagen mit, wo die Skelette ausgestellt sind. Der Fund wirft ein neues Licht auf die Wanderungen der Menschen in Europa zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert.
Bei einem der beiden Männer handelte es sich demnach um einen jungen dänischen Wikingerkrieger, der im frühen 11. Jahrhundert in England an Kopfverletzungen starb und in einem Massengrab in Oxford beigesetzt wurde. Der andere starb hingegen in Dänemark. Sein Skelett trägt Spuren von Schlägen, die darauf hindeuten, dass er an Kämpfen teilgenommen haben könnte.
"Es ist eine großartige Entdeckung", sagte die Archäologin Jeanette Varberg der Nachrichtenagentur AFP. Mit dieser könnten die Bewegungen innerhalb Europas anhand einer Familie nachvollzogen werden. Der historische Konsens sei, dass die dänischen Wikinger ab dem späten achten Jahrhundert in Schottland und England eingefallen waren.
Die Verwandtschaft ist sicher – etwas aber bleibt offen
Der bei Oxford begrabene jüngere Mann könnte bei einem Wikingerüberfall getötet worden sein, sagte Varberg. Möglicherweise sei er aber auch Opfer eines von Englands König Aethelred II. im Jahr 1002 angeordneten Massakers an den Dänen in seinem Herrschaftsgebiet geworden.
Laut Varberg ist es äußerst selten, eine Verwandtschaft bei Skeletten zu entdecken – es sei denn, es handelt sich um Herrscher. Während die Verwandtschaft der beiden Skelette unbestritten ist, lässt sich ihre genaue Verbindung unmöglich bestimmen. "Es ist sehr schwierig zu sagen, ob sie zur gleichen Zeit lebten oder ob es vielleicht einen Generationsunterschied gibt", sagte Varberg. In den Gräbern sei nichts gefunden worden, was eine genaue Bestimmung möglich gemacht hätte.
- Nachrichtenagentur AFP