Varusschlacht bei Kalkriese Römische Rüstung gefunden – gehörte sie Kriegsgefangenem?
Mehr als 2.000 Jahre nach der Varusschlacht in Kalkriese haben Archäologen den Schienenpanzer eines römischen Legionärs gefunden. Ein weiteres Fundstück lässt auf das Schicksal des Soldaten schließen.
Wissenschaftler haben auf der Grabungsstelle zur historischen Varusschlacht in Kalkriese bei Osnabrück einen römischen Schienenpanzer gefunden. Experten bezeichnen den Fund der antiken Rüstung als außergewöhnlich. "Er ist bislang der älteste und der einzig erhaltene Schienenpanzer", sagte der kommissarische Leiter der Wissenschaftsabteilung des Museums, Salvatore Ortisi.
Obwohl seit der Militärreform des römischen Kaisers Augustus diese Art der Rüstung zur festen Soldatenausstattung der antiken Supermacht gehört habe, gebe es kaum Funde, erklärte der Geschäftsführer des Museums und Parks Kalkriese, Stefan Burmeister. Auch aufgrund der Bodenverhältnisse in Norddeutschland sei kaum damit zu rechnen gewesen, dass ein solches Eisenobjekt mehr als 2.000 Jahre überdauere.
Römischer Legionär als Kriegsgefangener?
Zusammen mit dem Schienenpanzer wurde auch ein Fesselungsinstrument gefunden, eine sogenannte Halsgeige. Dabei werden die Hände des Gefangenen vor dem Hals fixiert. Die römische Armee führte diese Halsgeigen bei ihren Zügen mit sich, um Kriegsgefangene zu fesseln und sie der Sklaverei zuzuführen.
Die Fundsituation lege nahe, dass hier ein überlebender römischer Legionär von den siegreichen Germanen mit dem römischen Unterwerfungssymbol gefesselt worden sei.
- Nachrichtenagentur dpa