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Bahnbrechende Entdeckung: Signale der allerersten Sterne empfangen


Bahnbrechende Entdeckung
Signale der allerersten Sterne empfangen

Von afp
01.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Sternenhimmel zeigt Milchstraße: Astronomen empfangen offenbar Signale der allerersten Sterne im Universum.Vergrößern des Bildes
Sternenhimmel zeigt Milchstraße: Astronomen empfangen offenbar Signale der allerersten Sterne im Universum. (Quelle: Peter Komka/dpa)

Forscher in Australien haben offenbar Signale der allerersten Sterne des Universums empfangen. Mit diesen Erkenntnissen könnte die Menschheit auch mehr über die unsichtbare dunkle Materie erfahren.

Erstaunliche Botschaft aus dem dunklen Zeitalter des Universums: Astronomen haben offenbar zum ersten Mal Signale der frühesten Sterne empfangen, die vor 13,6 Milliarden Jahren - 180 Millionen Jahre nach dem Urknall - entstanden. Die bahnbrechende Entdeckung gelang mit einem kleinen Radiospektrometer in Australien, wie die Forscher in der Fachzeitschrift "Nature" berichteten. Sie müsse aber noch durch weitere Untersuchungen bestätigt werden.

Echo des Urknalls

Die Signale, welche die Wissenschaftler als indirekten Hinweis auf die ersten Sterne deuten, machen sich als winzige Änderungen in der Stärke der sogenannten kosmischen Hintergrundstrahlung - dem Echo des Urknalls - bemerkbar. Ihre Entdeckung ist das Ergebnis von zwölf Jahren Forschung unter der Leitung des Astronomen Judd Bowman von der Universität von Arizona.

"Das ist die wichtigste astronomische Entdeckung seit der Erkennung der Gravitationswellen im Jahr 2015", sagte Karl Glazebrook von der Universität Swinburne in Australien. Der Physiknobelpreisträger von 2011, Brian Schmidt, betonte: "Die mutmaßliche Erkennung der Signatur der ersten Sterne im Universum wäre eine revolutionäre Entdeckung, wenn sie sich bewahrheitet."

Universum kühlt schneller ab als gedacht

Überrascht waren die Astrophysiker von der Intensität der Signale. Dies lässt vermuten, dass sich das Universum schneller als vermutet abkühlte. Die neue Erkenntnis könnte dabei helfen, die Natur der für Teleskope unsichtbaren dunklen Materie besser zu verstehen.

Nach derzeitigen Theorien besteht das Universum zu 26,8 Prozent aus dieser geheimnisvollen dunklen Materie, die sich nur durch ihre Gravitationswirkung verrät. Auf die uns vertraute sichtbare Materie entfallen dagegen nur 4,9 Prozent. 68,3 Prozent der Substanz des Universums werden der dunklen Energie zugeschrieben, die noch rätselhafter ist als die dunkle Materie.

Wechselwirkung von "normaler" und dunkler Materie

Die schnellere Abkühlung des Universums könnte auf eine Wechselwirkung der "normalen" mit der dunklen Materie zurückzuführen sein - so schlug es jedenfalls der Wissenschaftler Rennan Barkana von der Universität in Tel Aviv in einer begleitenden Studie für "Nature" vor. Demnach könnte die gewöhnliche Materie Energie an die dunkle Materie verloren haben.

"Wenn sich Barkanas Idee bestätigt, haben wir etwas fundamental Neues über die dunkle Materie gelernt", erläuterte Bowman. Sein Forscherkollege Glazebrook zeigte sich überzeugt, sollten die empfangenen Signale tatsächlich die Fingerabdrücke der ersten Sterne darstellen, werde dies "ein neues Fenster zum frühen Universum" und womöglich auch einen neuen Blick auf die dunkle Materie eröffnen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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