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Indien: Wer diese Indusschrift entschlüsselt, wird Millionär


Kultur verschwand auf mysteriöse Weise
Wer dieses Rätsel knackt, wird Millionär

Von t-online, ams

Aktualisiert am 29.01.2025 - 16:19 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Siegel mit Einhornsymbol in Indus-Inschrift sowie ein moderner Abdruck: Diese antike Sprache lässt Forscher rätseln.Vergrößern des Bildes
Ein Siegel mit Einhornsymbol in Indus-Inschrift sowie ein moderner Abdruck: Diese antike Sprache lässt Forscher rätseln. (Quelle: Metropolitan Museum of Art/Creative Commons CCO 1.0)
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Die Induskultur ist eine der rätselhaftesten weltweit. Bis heute ist nur wenig über sie bekannt. Nun soll ein Preisgeld Abhilfe schaffen.

In Indien ist ein Preis in Höhe von einer Million US-Dollar (960.000 Euro) ausgelobt worden. Um ihn zu gewinnen, gilt es jedoch, eine knifflige Aufgabe zu lösen: die jahrtausendealte Indusschrift entschlüsseln. Das berichten indische Medien übereinstimmend. Die Regierung des südindischen Bundesstaates Tamil Nadu bietet die Summe für den Durchbruch. Die Schrift wurde erstmals vor 150 Jahren in der antiken Stadt Harappa entdeckt, die heute im indischen Nachbarland Pakistan liegt.

Die Induskultur schuf die Schrift vor etwa 5.300 Jahren. Die Kultur war bekannt für ihre befestigten Städte – zu diesem Zeitpunkt ein Novum. Nach einigen Jahrhunderten verschwand sie aber auf mysteriöse Weise. Archäologen haben seitdem nur wenige Hinweise auf das Leben dieser Menschen gefunden, darunter Tausende Siegel mit Tiersymbolen und kurzen Zeichenfolgen.

Sir Alexander Cunningham fand das erste Siegel mit dieser Schrift im Jahr 1875 in Harappa. Das Siegel zeigte einen Stier, begleitet von zwei Sternen und sechs unleserlichen Zeichen, die "auf keinen Fall indische Buchstaben" sind, wie Cunningham erklärte.

Ein Rosetta-Stein fehlt

Siebentausend Artefakte, die allesamt ein Tier und mehrere Buchstaben enthielten, wurden seitdem registriert. Das Problem: Die Schriftzeichen sind mit maximal sechs Zeichen recht kurz und dadurch nur schwierig zu interpretieren. Längere Inschriften sind bisher nicht gefunden worden. Zudem fehle es an einem mehrsprachigen Artefakt, wie etwa dem Rosetta-Stein, der bei der Entschlüsselung der ägyptischen Hieroglyphen half, indem die Schrift mit anderen bekannten Sprachen verglichen wurde.

Die bisher einzige Erkenntnis: Weil die Schrift auf kleinen Keramikstücken und Steinsiegeln gefunden wurde, die offenbar für den Handel verwendet wurden, handelt es sich wohl nicht um spirituelle Gegenstände.

Der Staat Tamil Nadu hofft nun, dass der ausgelobte Preis Forscher motiviert, die jahrhundertealte Herausforderung anzunehmen. Der Erfolg der "Vesuvius Challenge" im Jahr 2023 gibt Anlass zur Hoffnung: Damals gelang es einem Team mithilfe Künstlicher Intelligenz, verkohlte lateinische Texte aus antiken Schriftrollen unbeschädigt zu lesen. Diese waren einem Vulkanausbruch in der antiken römischen Stadt Pompeji zum Opfer gefallen. Ein ähnlicher Durchbruch könnte auch bei der Indusschrift gelingen und andere Forschungsinitiativen inspirieren, so die Hoffnung.

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