t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaWissenGeschichte

US-Bombe über New Mexico: Wasserstoffbomben-Unglück auf eigenem Staatsgebiet


Beinahe-Katastrophe
Als eine Wasserstoffbombe auf die USA plumpste


12.10.2024 - 16:03 UhrLesedauer: 2 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Eine Convair B-36J: Ein solches Flugzeug hatte 1957 eine Wasserstoffbombe verloren.Vergrößern des Bildes
Eine Convair B-36J: Ein solches Flugzeug hatte 1957 eine Wasserstoffbombe verloren. (Quelle: Wikimedia)

1957 passierte der US-Armee ein gefährliches Missgeschick über dem US-Bundesstaat New Mexico. Ein Flugzeug der Air Force warf aus Versehen eine Wasserstoffbombe ab – und hatte Glück im Unglück.

Bis zur US-Militärbasis Kirtland, New Mexico, war der Transportflug im Mai 1957 völlig normal verlaufen. Dann geschah es: Im Landeanflug rutschte eine Mark-17-Wasserstoffbombe durch die geschlossenen Türen des Bombenschachts. Aus einer Höhe von 520 Metern fiel eine der stärksten Bomben der Welt aufs eigene Staatsgebiet hinab.

Doch statt einer riesigen Katastrophe hinterließ die Bombe lediglich einen sieben Meter breiten und knapp vier Meter tiefen Krater. Auch etwas Radioaktivität wurde bei dem Aufprall freigesetzt. Verletzt wurde in dem unbewohnten Gebiet, inmitten der Wüste von New Mexico, jedoch niemand. Dass es nicht zu einem größeren Unglück kam, liegt vor allem an der Bau- und Funktionsweise von Wasserstoffbomben.

Denn um eine Kernverschmelzung der Wasserstoffisotope herbeizuführen, wird ein klassischer Atomsprengsatz benötigt. Erst seine Detonation erhitzt den Wasserstoff auf Zündtemperatur. Für den Transport wurde allerdings der Plutonium-Kern der Bombe entfernt und separat gelagert. Aus diesem Grund konnte die Bombe nicht richtig zünden.

Glück im Unglück

Lediglich kleinere, nicht radioaktive Teile explodierten beim Aufprall der 42.000 Pfund (ca. 19 Tonnen) schweren Bombe. Das Militär säuberte zwar den Unfallort im Anschluss. Dennoch wurden noch Jahre später kleinere radioaktive Teile der Bombe in der Umgebung gefunden. Diese zersplitterten beim Aufprall, explodierten allerdings nicht.

Lange Zeit wurde auch die Öffentlichkeit nicht über das Missgeschick informiert. Erst ein Zeitungsbericht 29 Jahre später, im August 1986, deckte auf, wie die US-Armee versehentlich die vielleicht stärkste Bombe ihrer Zeit über eigenem Staatsgebiet abgeworfen hatte. Experten schätzten die Sprengkraft der Bombe damals auf etwa 10 Megatonnen. Zum Vergleich: die Atombombe, die 1945 über Hiroshima explodierte, hatte eine Sprengkraft von etwa 13 Kilotonnen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel



TelekomCo2 Neutrale Website