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Protest auf Urlaubsinsel
"Letzte Generation" besetzt Sylter Flughafen


Aktualisiert am 10.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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"Letzte Generation" besetzt Flughafen: Videos zeigen die Situation vor Ort. (Quelle: dpa)

Mitglieder der Protestgruppe "Letzte Generation" haben erneut einen Flughafen besetzt: Am Samstagvormittag traf es die Urlaubsinsel Sylt.

Zwei Aktivistinnen der Klimabewegung "Letzte Generation" haben am Samstag um 11 Uhr den Flughafen der Insel Sylt besetzt. Dort stiegen sie zuerst auf die Tragflächen eines parkenden Privatjets, anschließend klebten sie sich auf dem Gelände auf Asphalt fest. Ein Video der Aktion teilten die Klimaaktivisten auf der Plattform X. Der Versuch, das Flugzeug mit Farbe zu besprühen, scheiterte am raschen Einschreiten von Mitarbeitern des Flughafens.

Auf das Flughafengelände waren die beiden Frauen durch ein Loch gelangt, das sie zuvor in einen Zaun des Flughafens geschnitten hatten. Ein dritter Aktivist wurde am Zaun von der Polizei geschnappt und abgeführt. Die Aktivistinnen wurden später vom Boden gelöst und ebenfalls mit einem Polizeiauto weggebracht.

Klimaaktivisten: "Der Protest geht weiter"

In einer Mitteilung informierte die Bewegung darüber, dass der heutige Protest Teil der internationalen Kampagne "Oil Kills" ist, die von den Regierungen einen verbindlichen Ausstiegsvertrag für fossile Brennstoffe fordert.

Erst am Donnerstag hatte es bundesweite Hausdurchsuchungen bei Mitgliedern der Protestgruppe gegeben. Danach stellte die Gruppe klar: Der Protest an Flughäfen geht weiter. Mehr dazu lesen Sie hier.

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Ronja Künkler, die an der Aktion am Samstag beteiligt war, erklärte, weshalb der Sylter Flughafen der richtige Ort für ihren Protest ist: "Auf Airports wie diesem wird deutlich: Was jahrzehntelang normal war, können wir uns heute nicht mehr leisten. Flugzeuge verbrennen Öl und Gas – beides fossile Rohstoffe, die massiv unsere Existenz bedrohen", sagte die 25-jährige Musikerin aus Regensburg. Von Sylt aus würden jeden Tag Flüge etwa nach Düsseldorf, München und Frankfurt starten: "Das ist doch absurd!"

Privatjets rücken in den Fokus der Kritik

Die Studentin und Sprecherin der "Letzten Generation", Lina Johnsen, schloss sich Künkler an: "Die Wende muss nicht nur endlich kommen, sie muss auch sozial gerecht ablaufen. Statt den Ärmsten in die Taschen zu greifen und immer wieder nach unten zu treten, müssen endlich diejenigen in die Pflicht genommen werden, die am meisten zur Katastrophe beitragen", sagte die 26-Jährige. Es könne nicht sein, dass "Milliarden Menschen ausbaden müssen, was ein paar wenige mit ihrem geerbten Vermögen anrichten", stellte sie klar.

Johnsen zufolge sei es an der Zeit, dass diejenigen die Verantwortung übernehmen, die für die meisten Emissionen verantwortlich sind. Denn während sich die Ärmsten "mühsam von Krise zu Krise kämpfen, werden Superreiche immer reicher" und mit dem Reichtum würden wiederum die CO2-Emissionen steigen, weshalb wohlhabende Menschen "überproportional" zur Erderhitzung beitragen. Laut der "Letzten Generation" verursache ein einstündiger Flug im Privatjet in etwa so viele Emissionen wie ein Mensch in Deutschland in einem ganzen Jahr.

Christian Bergemann, Sprecher der "Letzten Generation", sagte: "Der Protest heute auf Sylt hat nicht geklappt, das passiert hin und wieder, aber das bedeutet nicht, dass wir aufhören." Laut dem Flugplan im Internet wurde der Flugbetrieb auf Sylt durch die Aktion nicht beeinträchtigt.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung "Letzte Generation" (10.08.2024)
  • x.com: Post "Letzte Generation" (10.08.2024)
  • Mit Material der dpa
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