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"Letzte Generation"-Proteste am 16. März: Diese Städte sind betroffen


Proteste in zehn Städten
"Rangeleien mit der Polizei" – das plant die "Letzte Generation"

Von dpa, lw

11.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Pressekonferenz der "Letzten Generation": Carla Hinrichs (m.) spricht über die neue Strategie.Vergrößern des Bildes
Pressekonferenz der "Letzten Generation": Carla Hinrichs (M.) spricht über die neue Strategie. (Quelle: Carsten Koall/dpa)

Die Liste der Aktionen der "Letzten Generationen" ist lang. Zuletzt kündigten die Aktivisten an, sich nicht mehr auf die Straßen kleben zu wollen. Was planen sie stattdessen?

Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben Versammlungen in zehn Städten am Samstag, dem 16. März, angekündigt. Bei einer Pressekonferenz vor dem Schloss Bellevue in Berlin am Montagvormittag erklärte Aktivist Rolf Meyer: "Es werden ungehorsame Versammlungen sein, die deutlich ungehorsamer und deutlich nachdrücklicher sein werden als übliche angemeldete Demonstrationen. (...) Wir gehen an einem bestimmten Punkt nicht mehr weg."

Meyer kündigte an, dass die "Letzte Generation" Menschen, "die Verantwortung und Gestaltungsmacht haben, sie aber nicht einsetzen, konfrontieren" wolle. "Dort, wo sie sich in Räumen wähnen, wo sie ihre Themen unkommentiert äußern können. Und wir werden dort Fragen stellen und wir werden auch dort nicht weggehen", so Meyer. Konkreter wurde er nicht. Zugleich betonte Meyer, die Versammlungen sollten "absolut friedlich" ablaufen. Für jeden Menschen solle etwas dabei sein, um sich zu beteiligen.

"Letzte Generation"-Anhänger Niko Froitzheim ergänzte, bei den Versammlungen werde es "teilweise zu Rangeleien mit der Polizei" kommen und "teilweise an ein Straßenfest erinnern". Der Professor für Geologie an der Universität Bonn betonte: "Die Klimakrise läuft gerade aus dem Ruder. (...) Ein Rekord jagt den anderen", sagte er mit Blick auf die Temperaturrekorde von Juni 2023 bis Februar 2024. "Jeder Monat war der heißeste bisher. So etwas hat es noch nie zuvor gegeben", so der 65-Jährige.

Versammlungen in zehn Städten

Aktivistin Laura Bischoff sagte über die künftige Strategie der "Letzten Generation": "Ziviler Ungehorsam ist unsere letzte Hoffnung. (...) Wir rasen in eine Klimakatastrophe." Sie kündigte für den 16. März Versammlungen in Berlin, Bremen, Köln, Leipzig, Karlsruhe, Freiburg, München, Stuttgart, Regensburg und auf Rügen an. "Vom Gehweg bis über die Straße. Alle können mitmachen und so widerständig sein, wie sie möchten", so die Schülerin.

Sprecherin Carla Hinrichs ergänzte: "Der Kleber bleibt jetzt erstmal zu Hause. Unser Protest startet heute in ein neues Kapitel. Diese Woche startet der Widerstandsfrühling." Man wolle "nachhaltig und störend protestieren – aber am Ende sollen nicht alle im Gefängnis sitzen, weil das bringt uns auch nicht weiter", sagte Hinrichs mit Blick auf die verhängten Strafen gegen Klimaaktivisten.

Die "Letzte Generation" habe eine neue Forderung aufgestellt. "Der Wandel, der wird nicht durch ein paar kleine Reformen passieren", kritisierte Hinrichs vor dem Schloss Bellevue die Ampelregierung. "Wir fordern Ehrlichkeit. Wir wenden uns jetzt an unseren Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier." Olaf Scholz (SPD) bezeichnete Hinrichs als "Klimakatastrophenkanzler", der "jegliche Form von Realitätsbezug verloren" habe. Steinmeier solle eine Rede der Nation halten.

550 Aktionen allein in Berlin im vergangenen Jahr

Vor gut zwei Jahren, am 24. Januar 2022, begann die "Letzte Generation" ihre Straßenblockaden für eine radikale Klimawende. Dazu kamen Proteste in Museen, Stadien, Ministerien. 550 Aktionen zählte allein die Polizei Berlin im vergangenen Jahr. Nach einer Abfrage der vom Deutschen Richterbund herausgegebenen "Deutschen Richterzeitung" bei exemplarischen Städten ist Berlin die Großstadt mit der höchsten Zahl von Strafverfahren gegen Klimaaktivisten.

Doch seit einiger Zeit ist es merklich stiller um die Gruppe. Anfang des Jahres kündigte sie an, auf Klebeaktionen auf Straßen künftig zu verzichten und auf andere Protestformen umzusteigen (lesen Sie hier mehr dazu). Die Gruppe will bei der Europawahl kandidieren, wie sie im Februar mitteilte. "Jetzt wollen wir unseren Widerstand von der Straße auch ins Parlament bringen", sagte Sprecherin Clara Hinrichs im Februar.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz der "Letzten Generation" am 11. März 2024
  • Nachrichtenagentur dpa
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