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Bayern: Bangen in Hochwasser-Gebieten noch nicht vorbei


Katastrophe in Deutschland
In diesen Hochwasser-Gebieten ist die Lage weiter angespannt

Von dpa
19.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Ein Hochwasser-Warnschild: In Passau steigen die Wasserstände der Flüsse stündlich weiter an.Vergrößern des BildesEin Hochwasser-Warnschild: In Passau steigen die Wasserstände der Flüsse stündlich weiter an. (Quelle: Peter Kneffel/dpa)

Viele helfende Hände beseitigen bereits Schlamm und Trümmer. Dennoch richten sich auf viele Orte weiterhin bange Blicke. So ist in Bayern die Hochwasser-Gefahr noch nicht gebannt. Ein Überblick.

Während im Westen Deutschlands vorerst keine akute Unwetter-Gefahr mehr besteht, richten sich weiterhin bange Blicke auf einige Orte. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) besucht an diesem Montag die von der Flutkatastrophe und großen Zerstörungen besonders betroffenen Gebiete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. So wird er etwa an der Steinbachtalsperre in Euskirchen erwartet, wo ein Dammbruch zuletzt weiterhin nicht ausgeschlossen war. In Bayern blieb derweil die Hochwasserlage im Süden und Osten des Bundeslandes angespannt, spitzte sich aber in der Nacht nicht weiter zu. In Passau stiegen die Pegel noch bis in die Nacht, verharrten dann aber auch hohem Niveau.

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Beruhigend immerhin: In der Nacht zum Montag waren keine Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mehr in Kraft. Die Meteorologen sagten für die Nacht abklingende Regenfälle an den Alpen voraus. Zwar seien tagsüber in Bayern vereinzelte Gewitter nicht ausgeschlossen. Insgesamt stehe Deutschland in den nächsten Tagen mit recht trockener Luft jedoch ein relativ ruhiger Witterungsabschnitt bevor.

Die Zahl der bestätigten Todesopfer wegen der verheerenden Überflutungen in Deutschland war am Wochenende auf fast 160 gestiegen. Im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz sind nach Polizeiangaben 110 Todesopfer zu beklagen, während die Zahl in Nordrhein-Westfalen auf 46 gestiegen war. Zudem kam mindestens ein Mensch in Oberbayern ums Leben. Es ist die schwerste Hochwasserkatastrophe in Deutschland seit Jahrzehnten. Vor allem im Westen Deutschlands hatte es Mitte der Woche ungewöhnlich heftig geregnet. Viele Häuser, Straßen und Brücken liegen in Trümmern.

Weiterhin akute Lebensgefahr in Erftstadt-Blessem

In Erftstadt-Blessem besteht nach Einschätzung von Experten in der Nähe einer Abbruchkante weiterhin akute Lebensgefahr, wie Landrat Frank Rock nach einem Gespräch mit den Fachleuten vor Ort am Sonntag mitgeteilt hatte. Die Stabilität des Untergrunds nach der Unwetterkatastrophe in dem besonders betroffenen Stadtteil müsse weiterhin überprüft werden. In Blessem war durch die Fluten ein riesiger Krater entstanden, mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg stürzten ein.

In Passau ganz im Südosten Deutschlands stieg in der Nacht zum Montag der Wasserstand der Donau nur noch gering und verharrte dann unter der Marke von 8,50 Meter, ab der die höchste Hochwasserwarnstufe gilt. Uferpromenade und Parkplätze waren bereits überflutet, Bewohner schützten Häuser mit Sandsäcken und Barrieren. Im Berchtesgadener Land in Oberbayern hatte die Wucht des Wassers bereits am Wochenende mit voller Kraft zugeschlagen, weil der Fluss Ache über die Ufer trat. Mehr als 160 Menschen mussten in der Urlaubsregion rund um den Königssee aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden, wie eine Sprecherin des Landratsamtes am Sonntagabend erklärte.

Seehofer besucht NRW und Rheinland-Pfalz

Im Westen Deutschlands will sich Seehofer vor Ort ein Bild von der Arbeit des Technischen Hilfswerks (THW) machen. Es ist dem Bundesinnenministerium unterstellt. Die Organisation hat den Angaben zufolge 2.500 Helferinnen und Helfer in den Hochwassergebieten im Einsatz, um Menschen in Sicherheit zu bringen, Keller abzupumpen, die Stromversorgung sicherzustellen und um Schuttberge abzutragen.

Am späten Vormittag wird Seehofer an der Steinbachtalsperre in Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) erwartet. Dort hatte es einen Rückschlag gegeben, weil das Wasser langsamer als erwartet abfloss. An diesem Montagmorgen wollen Fachleute entscheiden, wann die Menschen in den evakuierten Gebieten in ihre Häuser zurückkehren dürfen. Gerüchte über den Bruch des Damms dementierte die Feuerwehr Euskirchen am Sonntagabend.

Gegen Mittag will Seehofer nach Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz fahren, um ein Krankenhaus zu besuchen. Dort hat das THW eine Trinkwasseraufbereitungsanlage installiert, damit das Krankenhaus weiterhin das nötige Trinkwasser bekommt. Dies war nötig geworden, nachdem die Wassermassen die Leitungen im Umfeld der Klinik beschädigt hatten.

Nach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Seehofer ein weiterer Bundespolitiker, der in das Katastrophengebiet reist, um den Menschen dort seine Unterstützung zuzusichern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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