Lavaströme auf den Philippinen Vulkanausbruch schießt 4.000 Meter hohe Aschesäule in die Luft
Glutlawinen aus Lava wälzen sich die Hänge herab, giftige Gase steigen auf, die Aschewolke steigt kilometerweit in den Himmel: Der Kanlaon auf den Philippinen ist ausgebrochen.
Um 5.51 Uhr Ortszeit war es so weit: Der Gipfelschlot des Vulkans Kanlaon auf den Philippinen explodierte förmlich, wie die Erdbeben- und Vulkanwarte Phivolc am Dienstag mitteilte. Aufnahmen zeigen eine gigantische Aschesäule, die in den Himmel schießt.
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"Die Eruption erzeugte eine voluminöse Wolke von etwa 4.000 Metern Höhe, die nach Südwesten driftet", hieß es in der Phivolc-Mitteilung. Wärmebildkameras zeigten glühende Lavaströme aus einem Gas-Materie-Gemisch, die sich an den Südhängen herunterwälzten.
Ascheregen geht über Dörfern nieder, Luftraum gesperrt
Über mehreren Dörfern ging ein Ascheregen nieder. Schulen in umliegenden Orten wurden vorübergehend geschlossen und Piloten gewarnt, den Luftraum in der Region zu meiden. Gemeinden in der Nähe müssten bei weiteren explosiven Eruptionen damit rechnen, von ausgespucktem Vulkangestein getroffen zu werden, das wie ballistische Projektile aus dem Kanlaon geschleudert wird, hieß es.
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Der Ausbruch war erwartet worden: Bereits im Juni und Dezember 2024 hatte es Ausbrüche gegeben. Im Dezember setzte Phivolcs die Alarmstufe von 3 auf 5 hoch, Zehntausende Menschen waren in Sicherheit gebracht worden.
Weitere Evakuierungen erwartet
Viele leben seither in Evakuierungszentren. Es wird erwartet, dass die Zahl der Evakuierten nun weiter steigen werde, berichtete die Zeitung "Manila Bulletin" unter Berufung auf die Einsatzkräfte. Phivolcs beließ den Alarm allerdings zunächst auf Stufe 3.
Eine Anwohnerin berichtete, sie habe den Ausbruch erlebt, als sie auf ihren Bus wartete. Der Krach der Eruption ließ sie aufblicken. "Ich sah, wie die Aschewolke immer größer wurde", schilderte sie. "Natürlich war ich nervös, aber nicht so nervös wie beim letzten Ausbruch, denn dieses Mal wissen wir, was zu tun ist."
Der mehr als 2.400 Meter hohe Schichtvulkan liegt in der philippinischen Provinz Negros Occidental, rund 530 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila. Der Kanlaon gilt als der aktivste Vulkan in den Zentralphilippinen – der Berg ist aber auch ein beliebtes Ausflugsziel für Bergsteiger und Wanderer. 1996 waren bei einer plötzlichen Eruption drei Bergsteiger ums Leben gekommen.
Die Philippinen sind ein Inselstaat und liegen auf dem Pazifischen Feuerring, einem Vulkangürtel, der den Pazifik von drei Seiten umrahmt. In der Region kommt es häufig zu Erdbeben und Eruptionen: Es ist die geologisch aktivste Zone der Erde.
- facebook.com: Mitteilung der Erdbeben- und Vulkanwarte Phivolc vom 8. April 2025 (Englisch)
- mb.com: "Explosive eruption rocks Kanlaon Volcano" (Englisch)
- abc.net.au: "Ash soars kilometres into air as Philippines's Kanlaon Volcano erupts" (Englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa