Newsblog zur Feuer-Katastrophe Die Menschen haben einen Schuldigen ausgemacht
Brände wüten rund um Los Angeles. Tausende Häuser sind abgebrannt. Menschen sterben. Alle Informationen im Newsblog.
Anwohner berichtet t-online: "Die Menschen sind sehr wütend"
9.09 Uhr: Richard Burnette arbeitete in seinem Soundstudio wenige Blöcke entfernt von den Hollywood-Hills, als genau dort, wo die Brände Anfang der Woche ausbrachen. So schildert der in Los Angeles lebende Burnette t-online die ersten Momente der Katastrophe. Die Straßen seien voller Menschen gewesen, die sich auf die Flucht machten.
Er selbst sei glücklicherweise nicht betroffen. Kollegen von ihm mussten jenoch evakuiert werden. "Es ist herzzerreißend, all diesen Schaden und diese Zerstörung zu sehen", sagt Burnette. Einen Schuldigen haben die Betroffenen schon ausgemacht: "Die Menschen sind sehr wütend auf die Stadt und die kalifornische Staatsregierung", erklärt Burnette. Die Menschen glauben, dass die Verwaltung sich besser hätte vorbereiten können. Kritik gebe es auch an Kürzungen bei der Feuerwehr und der Wasserinfrastruktur. Ob das berechtigt sei, sei aber noch nicht aufgearbeitet, sagt Burnette. Die Emotionen seien aber verständlicherweise am Kochen. Auch politische Agenden spielten bei der Kritik eine Rolle.
Große Feuer gebe es jedes Jahr in Los Angeles, erklärt er weiter. Dieses Ausmaß sei aber neu: "In den über 30 Jahren, die ich im Los-Angeles-Gebiet lebe, habe ich noch nie eine "Feuersaison" mit einem so starken Wind erlebt", sagt Burnette.
Zahl der Todesopfer steigt nach offizellen Angaben auf 16
3.40 Uhr: Die Zahl der Todesopfer infolge der Brände in und um Los Angeles ist nach offiziellen Angaben auf mindestens 16 gestiegen. Die jüngste Opferzahl geht aus einer am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Liste der Abteilung für Gerichtsmedizin im Verwaltungsbezirk Los Angeles hervor. Demnach wurden fünf Leichen in und um den Stadtteil Pacific Palisades aufgefunden, elf in und um die Vorstadt Pasadena. Mehrere Menschen werden noch vermisst. Es wird erwartet, dass die Zahl der Opfer weiter steigt, wenn die Feuerwehrleute die Häuser durchsuchen können.
Feuerwehrleute aus Mexiko helfen in Los Angeles
2 Uhr: Los Angeles bekommt bei der Brandbekämpfung nun Hilfe aus Mexiko. Feuerwehrleute aus dem Nachbarland seien per Flugzeug gelandet, teilte der demokratische Gouverneur des US-Bundesstaates Kalifornien, Gavin Newsom, auf der Plattform X mit. Sie werden sich demnach den mehr als 14.000 Einsatzkräften vor Ort anschließen. Kalifornien sei für die Unterstützung unendlich dankbar. Seit Tagen wüten die Flammen in der Millionenmetropole an der US-Westküste. Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum hatte die Hilfe zuvor ebenfalls auf X bekannt gegeben.
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Rufe nach Trump mehren sich
1 Uhr: Wegen der verheerenden Feuer mehren sich Rufe nach einer Unterstützung durch Donald Trump. Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles lud den designierten US-Präsidenten ein, sich ein Bild von den immensen Schäden zu machen. Auf der Plattform X postete sie einen Brief an den Republikaner, der am 20. Januar die Amtsgeschäfte von Präsident Joe Biden übernimmt.
Barger, die ebenfalls Republikanerin ist, schrieb auch mit Blick auf den Wiederaufbau in den nächsten Jahren in und um Los Angeles, man freue sich darauf, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten. Sie bat Trump, den Menschen beizustehen.
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Zuvor hatte bereits der demokratische Gouverneur des Bundesstaates Kalifornien, Gavin Newsom, den künftigen US-Präsidenten per Brief eingeladen, sich das Ausmaß der Brände persönlich anzusehen. Trump hatte Newsom eine Verantwortung für das Ausmaß der Feuer in der zweitgrößten Stadt der USA zugeschrieben – er kritisierte unter anderem dessen Wassersparmaßnahmen. Newsom konterte, man solle menschliche Tragödien nicht politisieren.
Lage in Pacific Palisades wieder kritisch
00.01 Uhr: Bei den verheerenden Bränden bei Los Angeles sind die Gefahren für den von vielen Prominenten bewohnten Stadtteil Pacific Palisades erneut gestiegen. Die Einwohner wurden am Samstag vor einer möglichen Verschlechterung der Wetterbedingungen in den nächsten 72 Stunden gewarnt, die das Feuer weiter anfachen könnten. Bereits in der Nacht zum Samstag waren die Flammen durch weitere 1.000 Hektar in Pacific Palisades gezogen. Der Vertreter der Feuerwehr-Behörde Cal-Fire, Todd Hopkins, teilte mit, zwar sei das Palisades-Feuer zu elf Prozent eingedämmt. Bislang seien aber über 8.900 Hektar verbrannt.
Im gesamten Gebiet von Los Angeles wurden 153.000 Einwohner evakuiert. Weitere 166.000 Einwohner wurden vorgewarnt, auch sie müssten möglicherweise ihre Wohnungen verlassen, kündigte der Sheriff von Los Angeles County, Robert Luna, an.
Samstag, 11. Januar
Wetterexperten: Lage könnte noch dramatischer werden
15.07 Uhr: In Los Angeles wächst die Sorge, dass die Lage noch dramatischer werden könnte. Wetterexperten erwarten für das Wochenende erneut stärkere Böen. Ab Sonntag soll es von Norden und Nordosten her winden, berichtet die "Los Angeles Times". Die Böen könnten das Feuer noch weiter anfachen und kommende Woche für anhaltende Brände sorgen.
Bezirk ruft Gesundheitsnotstand aus
12.49 Uhr: Aufgrund der seit Tagen anhaltenden Brände in und um Los Angeles hat der Bezirk am Freitag (Ortszeit) den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Die enormen Mengen an gesundheitsgefährdendem Rauch und Feinstaub in der Luft hätten zu einer erheblichen Verschlechterung der Luftqualität geführt, hieß es in einer Mitteilung des Bezirks. Um die Verbreitung von Asche, Rauch und Feinstaub einzudämmen, haben die Behörden den Einsatz von Geräten wie Laubgebläsen bis auf Weiteres untersagt.
Am Wochenende wird erwartet, dass sich die Windverhältnisse ändern und sich dadurch die Rauchverschmutzung weiter zuspitzen könnte, wie die "Los Angeles Times" berichtete.
Basketball-Legende äußert sich emotional
10.17 Uhr: Kareem Abdul-Jabbar gehört zu den besten Spielern der NBA-Geschichte. Auf Instagram teilte der 77-Jährige nun einen emotionalen Post.
Darin schrieb er: "Was in Los Angeles passiert, ist so verheerend. Meine Gedanken sind bei all meinen Freunden und allen Menschen in L.A., die von den Bränden betroffen sind und ihre Häuser verloren haben. Ich möchte einfach meine Gefühle der Trauer über die Verwüstung teilen, die durch die Brände in der Gegend von Los Angeles verursacht wurde." Seine eigene Villa brannte bereits 1983 nieder. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP und dpa
- Beiträge in sozialen Medien
- Berichte von US-Medien