Krise in der Karibik Unwetter fordert sechs Tote – vierte Nacht ohne Strom
Viele Kubaner verbringen die vierte Nacht in Folge ohne Strom. Im Osten der Insel ist die Situation noch schwieriger: Ein Tropensturm fordert Tote, und es hört nicht auf zu regnen.
Mindestens sechs Menschen sind gestorben, während der tropische Wirbelsturm "Oscar" über den Osten von Kuba hinweggezogen ist und dabei schwere Schäden verursacht hat. In der Provinz Guantánamo wurden ganze Landstriche überschwemmt. Die Rettungskräfte könnten die betroffenen Gebiete nicht erreichen, sagte Kubas Präsident, Miguel Díaz-Canel. Nach Behördenangaben wurden mindestens 1.000 Häuser beschädigt.
Zudem lag die sozialistisch regierte Karibikinsel mit rund zehn Millionen Einwohnern die vierte Nacht in Folge größtenteils im Dunkeln. Am Freitag war das völlig marode Stromnetz auf Kuba zusammengebrochen. Landesweit sei bislang erst gut ein Drittel der Elektrizitätsversorgung wieder hergestellt worden, sagte Díaz-Canel. In der Hauptstadt Havanna hätten rund 90 Prozent der Anschlüsse wieder Strom.
Heftige Regenfälle
Weil zu der Notlage nun noch die Sturmschäden hinzukommen, sagte der Präsident seine geplante Teilnahme am Gipfeltreffen der sogenannten Brics-Staaten in der russischen Millionenstadt Kasan ab.
"Oscar" war am Wochenende als Hurrikan auf Kuba getroffen und dann zu einem schwächeren Tropensturm herabgestuft worden, während er über die Insel zog. Infolge des Sturms kommt es laut dem US-Hurrikanzentrum weiterhin zu heftigen Regenfällen in Ostkuba und dem Südwesten der Bahamas.
- Nachrichtenagentur dpa