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Zugunglück in Tschechien mit vier Toten: "Wie ein Donnerschlag"


Video zeigt Unglücksstelle
Mehrere Tote bei schwerem Zugunglück in Nachbarland

Von dpa
Aktualisiert am 06.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Frontalzusammenstoß: Aufnahmen zeigen die völlig demolierten Züge. (Quelle: t-online)
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Dramatische Szenen in Tschechien. Beim Zusammenstoß zweier Züge wurden Dutzende Menschen verletzt, es gab Tote. Die Retter kämpfen um weitere Leben.

Beim Zusammenstoß eines Personenzugs mit einem Güterzug sind in Tschechien am Mittwochabend vier Menschen ums Leben gekommen. Dutzende Menschen seien verletzt worden, sagte Martin Kavka, Sprecher des Schienennetzbetreibers Sprava Zeleznic. Mindestens 20 weitere Personen seien bei dem Unfall leicht verletzt worden, drei weitere schwer, sagte Innenminister Vít Rakušan.

Ein Sprecher der Betriebsfeuerwehr der Bahn sagte dem tschechischen Fernsehen, es gebe mehrere Schwerverletzte. Die Zahl der Toten könne noch steigen, hieß es.

Der Unfall ereignete sich kurz vor elf Uhr abends in der Nähe des Hauptbahnhofs der rund 100 Kilometer östlich von Prag gelegenen Stadt Pardubice. Ein Schnellzug des privaten Unternehmens RegioJet war offenbar mit einem Güterzug zusammengestoßen, die beiden vorderen Teile der Züge hatten sich ineinander verkeilt, ein Waggon des Personenzuges war aus den Schienen gesprungen, wie die tschechische Zeitung "Novinky" berichtet.

Zeuge: "Ich habe einen Knall gehört"

Die Behörden haben einen Notfallplan aktiviert, wie eine Sprecherin der Region Pardubice mitteilte. 36 Feuerwehr- und Rettungseinheiten eilten an den Unglücksort, auch Hubschrauber wurden angefordert. Viele Ukrainer nutzen die Verbindung über die Slowakei weiter nach Tschop im äußersten Westen der Ukraine, um ihr Heimatland zu besuchen. Die unverletzten Fahrgäste wurden mit Bussen in Notunterkünfte gebracht.

"Ich dachte, er würde in die falsche Richtung fahren, die Ampel war grün", sagte ein Zeuge der "Novinky". Ein anderer sagte der Zeitung: "Ich habe einen Knall gehört, es war wie ein Donnerschlag. Ein seltsamer Knall". Offen war zunächst auch, ob der Güterzug zum Zeitpunkt des Unfalls stand oder ebenfalls fuhr.

Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala sprach den Angehörigen der Opfer des Zugunglücks sein Beileid aus. "Der Zusammenstoß zweier Züge in Pardubice ist ein großes Unglück. Wir alle denken an die Opfer und Verletzten", sagte er in einem Beitrag auf X. Der tschechische Innenminister Vít Rakušan und Verkehrsminister Martin Kupka eilten noch in der Nacht zum Unglücksort.

Kupka sagte, es sei noch zu früh, sich zur mutmaßlichen Unglücksursache zu äußern. Die Ermittlungen liefen. Nach Medienberichten hatte der Lokführer des Schnellzugs möglicherweise ein Haltesignal übersehen oder eine Weiche war falsch gestellt. "Ich habe mir noch gedacht, dass der Zug auf das falsche Gleis fährt, obwohl ein grünes Signal leuchtete", sagte ein Augenzeuge der Zeitung "Pravo".

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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