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Katze bricht "Lockdown" in Walldorf – Rhein-Neckar-Kreis verhängt 500-Euro-Bußgeld


Im Rhein-Neckar-Kreis
Katze bricht "Lockdown" – Bußgeld verhängt

Von t-online
Aktualisiert am 06.07.2022Lesedauer: 1 Min.
Eine Katze im Haus (Archiv): Das Ausgangsverbot für Katzen in Walldorf ist umstritten.Vergrößern des Bildes
Eine Katze im Haus (Archiv): Das Ausgangsverbot für Katzen in Walldorf ist umstritten. (Quelle: Addictive Stock/imago-images-bilder)

Im baden-württembergischen Walldorf dürfen Katzenbesitzer ihre Tiere nicht mehr vor die Tür lassen. Nun wurde erstmals ein Bußgeld verhängt.

Eine in ganz Deutschland einzigartige Maßnahme: Um eine bedrohte Vogelart zu schützen, wurde in der Stadt Walldorf in Baden-Württemberg eine Ausgangssperre für Katzen verhängt. Bis August dürfen die Besitzer ihre Katzen nicht mehr außer Haus lassen. Weil eine bestimmte Katze nun aber trotz des Verbots mehrfach in dem "Gefahrenbereich" der Vögel gesichtet worden sei, sei nun ein Bußgeld von 500 Euro verhängt worden. Das berichten mehrere lokale Medien. Zuvor habe die zuständige Behörde ein Mahnschreiben an die Besitzer versendet, doch nun habe der Landkreis keine andere Möglichkeit gesehen.

Hintergrund ist eine vom Rhein-Neckar-Kreis erlassene Allgemeinverfügung, die eine vom Aussterben bedrohte Vogelart schützen soll: die Haubenlerche. Im südlichen Teil der Stadt Walldorf dürfen Hauskatzen bis Ende August dieses Jahres sowie in den Sommermonaten der nächsten drei Jahre – der Brutzeit der Vögel – nicht mehr vor die Tür gelassen werden. Für den Fortbestand der Art komme es "auf das Überleben jedes einzelnen Jungvogels" an, wird der Landkreis zitiert.

Bürgermeister: "realitätsfern"

Den Angaben zufolge sollen nur noch zwei Haubenlerchen-Brutpaare vor Ort sein. Da diese am Boden brüten, seien sie ein besonders leichtes Ziel für Katzen.

Das Ausgangsverbot für Katzen ist umstritten und hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Auch Walldorfs Bürgermeister Matthias Renschler kritisierte die Verfügung des Landkreises. Bei "Heidelberg24" bezeichnete er die Regelung als "realitätsfern". Die Stadt könne dagegen jedoch nichts tun. Darüber hinaus halte er den Katzen-Arrest für "einfach nicht kontrollierbar".

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