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Knochenfunde analysiert: Darum starb der Mega-Bär aus


Knochenfunde analysiert
Darum starb der Riesen-Bär aus

Von afp, pdi

Aktualisiert am 15.08.2019Lesedauer: 2 Min.
Vor etwa 40.000 Jahren ging die Population der Höhlenbären drastisch zurück.Vergrößern des Bildes
Vor etwa 40.000 Jahren ging die Population der Höhlenbären drastisch zurück. (Quelle: imago-images-bilder)

Er galt als einer der Urzeit-Riesen: der Höhlenbär. Doch vor 40.000 Jahren ging seine Population drastisch zurück. Forscher untersuchten nun zahlreiche Knochenproben, um die Ursache für sein Aussterben zu klären.

Die Menschen waren offenbar schon vor tausenden Jahren mitverantwortlich für das Aussterben von Tieren. Während der letzten Eiszeit könnte der Mensch eine Schlüsselrolle dabei gespielt haben, dass die Höhlenbären in Europa ausstarben, wie die Universität Zürich am Donnerstag mitteilte. Für eine internationale Studie werteten die Forscher Genmaterial aus Knochenproben von 59 Bären aus, die in mehr als einem Dutzend Höhlen gefunden wurden.

Bärenjagd der Menschen

"Der drastische Rückgang der Höhlenbärenpopulation setzte etwa vor 40.000 Jahren ein", erklärte Mitautorin Verena Schünemann vom Institut für Evolutionäre Medizin der Universität Zürich. Zu diesem Zeitpunkt habe sich auch der moderne Mensch in Europa ausgebreitet und sei zunehmend zum Konkurrenten des Bären geworden. "Der Mensch beanspruchte mit den Höhlen in bestimmten Gebieten den gleichen Lebensraum wie die Bären und jagte die Tiere", erklärte die Forscherin. Archäologische Funde belegten, dass die Bären getötet und verwertet wurden.

Das kühler werdende Klima und die dadurch eingeschränkte Verfügbarkeit von Pflanzen setzten den Pflanzenfressern zusätzlich zu. So wurde die gesamte Bärenpopulation möglicherweise in verschiedene kleinere Populationen zersplittert. Durch die Bärenjagd könnte der Mensch dann eine entscheidende Rolle beim Aussterben der Bären gespielt haben, vermuten die Wissenschaftler.

Fünf große DNA-Linien

Die Forscher verglichen die Genome der Knochenfunde von vierzehn Standorten mit bereits zuvor veröffentlichten DNA-Sequenzen und erstellten eine Art Stammbaum der Höhlenbären. Die Daten zeigen demnach, dass die Verteilung der Höhlenbären während der letzten Eiszeit viel komplexer war als bisher angenommen.


Die Experten identifizierten fünf große DNA-Linien, die über ganz Europa verstreut waren, aber auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen. Dieser lebte vor etwa 451.000 Jahren. Die Bärenpopulationen scheinen bis vor etwa 40.000 Jahren auch während zweier Kälteperioden und mehrerer kühlerer Episoden relativ stabil geblieben zu sein.

Die starke Abkühlung der letzten Eiszeit setze erst vor rund 30.000 Jahren ein - als die Höhlenbärenpopulationen bereits sehr stark dezimiert waren. Dies deutet der Studie zufolge darauf hin, dass andere Faktoren großen Einfluss auf das Aussterben der Höhlenbären hatten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen afp und dpa
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