Welche Städte machen mit? Bushaltestellen sollen auch Bienen in Deutschland helfen
Zur Rettung der Bienen hat die niederländische Stadt Utrecht Bushaltestellen
Diese Idee sorgte für Applaus: Im niederländischen Utrecht wurden 316 Bushaltestellen bepflanzt. Das soll den Bienen und der Umwelt helfen. Die Pflanzen auf den Wartehäuschen filtern Feinstaub aus der Luft und bieten Insekten süßen Nektar. Die Bilder der Haltestellen bekamen in den vergangenen Tagen viel Zuspruch in den sozialen Medien. Einige User forderten sogar: "Sowas brauchen wir auch in Deutschland!"
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In Leipzig sprießen Sedum-Pflanzen
Tatsächlich gibt es bepflanzte Haltestellen seit Anfang Juli in Leipzig. In der sächsischen Großstadt werden derzeit 900 neue Wartehäuschen an Bus- und Straßenbahnhaltestellen aufgestellt. Ein Teil soll bepflanzt werden, ein anderer Teil bekommt Solarzellen aufs Dach. Bei den Pflanzen handelt es sich um Sedum-Pflanzen, die besonders auch für Bienen und Hummeln geeignet sind, schrieb eine Stadtsprecherin t-online.de.
Solche Pflanzen wachsen laut Medienberichten auch auf den Bushaltestellen in Utrecht. Sie sind auch bei Schmetterlingslarven oder Hummeln besonders beliebt. Das fördert die Artenvielfalt. Zudem filtern Sedum-Pflanzen Feinstaub aus der Luft. Weil ihre fleischigen Blätter viel Wasser speichern, machen ihnen auch Trockenheit und Hitze nicht so viel aus.
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Diese Städte wollen darüber nachdenken
Nach der Berichterstattung über die Aktion in Utrecht äußerten sich Politiker aus verschiedenen deutschen Städten. Die Idee soll beispielsweise in Münster und Düsseldorf geprüft werden, wie die "Bild"-Zeitung berichtete. "Die begrünten Bushaltestellen in Utrecht könnten durchaus ein Best-Practice sein, das wir auch für Düsseldorf prüfen", zitierte die Zeitung Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD). In der Stadt Münster soll über den Sommer sogar ein konkreter Ratsantrag erarbeitet werden, schrieb das "Münster! Magazin".
Und es geht weiter: Aus Bonn berichtete der "General-Anzeiger", dass die Sozialliberalen einen Antrag an den Planungsausschuss gestellt haben, wonach die Stadtverwaltung mit den Stadtwerken ein Konzept zur Begrünung erarbeiten solle. Auch in Neuss in Rheinland-Pfalz kam Unterstützung von CDU, SPD und den Grünen. "Eine sehr gute Idee. Man sollte prüfen lassen, ob so etwas auch in Neuss machbar ist", sagte Stadtratsmitglied Thomas Kaumanns (CDU) der "Rheinischen Post". Nach den Ferien wolle seine Fraktion das Projekt in Angriff nehmen.
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Im Großraum Braunschweig wird derzeit ein Haltestellenkataster erstellt, berichteten die "Peiner Nachrichten". Dabei soll auch erkundet werden, ob und wo solche Gründächer realistisch umzusetzen sind. Das schrieb die Zeitung und berief sich auf Michael Kramer, den verkehrspolitischen Sprecher der CDU im Großraum Braunschweig.
- Eigene Recherche
- Mitteilung der Stadt Leipzig zum Umbau der Wartehäuschen
- "Peiner Nachrichten": Buswartehäuschen in Peine für mehr Klimaschutz umbauen
- "Rheinische Post": Neusser Politik will Wartehäuschen begrünen
- "General-Anzeiger": Politiker wollen grüne Haltestellen in Bonn
- "Bild": Kriegen unsere Haltestellen jetzt Blumen aufs Dach?
- "Leipziger Volkszeitung": 670 Wartehäuschen in Leipzig müssen weg – 900 neue mit Moos- und Solardach
- "Metro": Dutch city turns 316 bus stops into ‘bee stops’ to help bees thrive