Rache an Raubkatze Wütende Menge in Indien fällt mit Äxten über Tiger her

Mit Hacken, Speeren und Eisenstangen schlugen sie auf den Tiger ein – und töteten ihn schließlich mit einem Traktor. In Indien hat eine aufgebrachte Menge einen Tiger umgebracht.
In Indien ist erneut ein Tiger getötet worden, der für den Tod eines Menschen verantwortlich gemacht wurde. Eine wütende Menge von rund 300 Bewohnern des nordindischen Dorfes Chaltua griff das Tier am späten Sonntagabend im Dudhwa-Tigerreservat mit Äxten, Speeren sowie Eisenstangen an und überfuhr es schließlich mit einem Traktor, wie ein Sprecher der Forstbehörde mitteilte. Einen Tiger zu töten, ist laut dem Tierschutzgesetz illegal. Der Sprecher kündigte Ermittlungen und Festnahmen an.
Die Menschen verprügelten demnach auch Parkwächter. Zuvor soll das weibliche Tier einen Mann aus dem Dorf, das in dem Nationalpark liegt, getötet haben. Erst am Freitag war ein Tigerweibchen im Westen Indiens nach einer großangelegten Jagd erschossen worden: Das "Avni" genannte Tier soll seit Juni 2016 bis zu 13 Menschen am Rande eines Waldes getötet haben.
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Tierschützer und -freunde protestierten in beiden Fällen im Internet. In Indien lebt die größte Zahl wilder Tiger weltweit. Nach Angaben der nationalen Tigerschutzbehörde wurden 2015 dort 2.226 Tiere gezählt. Der Königstiger ist das Nationaltier Indiens.
- Nachrichtenagentur dpa