Umstrittene Hinrichtung Trotz Gnadengesuch: Texas vollstreckt Todesurteil
2004 erschoss Christopher Young einen Mann in einem Supermarkt. Dafür ist er nun hingerichtet worden – dabei hatte sich der Sohn seines Mordopfers für seine Begnadigung eingesetzt.
Der US-Bundesstaat Texas hat am Dienstag trotz eines Gnadengesuchs einen zum Tode verurteilten Mann hingerichtet. Christopher Young wurde am 17. Juli um 18.38 Uhr (Ortszeit) für tot erklärt, wie die Strafvollzugsbehörde mitteilte. Mitesh Patel, der Sohn des von Young getöteten Hasmukh Patel, hatte sich in den vergangenen Wochen beim Gouverneur von Texas vergeblich für eine Begnadigung eingesetzt.
Patel besuchte Young am Montag und beschrieb das Treffen als emotional aufwühlend für beide. Die letzten Worte des Verurteilten waren an die Familie des Opfers gerichtet: "Ich möchte sichergehen, dass die Patel-Familie weiß, dass ich sie liebe, so wie sie mich lieben."
Angeblich wollte Young sein Opfer nicht töten
Im November 2004 hatte Young unter Einfluss von Alkohol und Drogen Hasmukh Patel, den Leiter eines Supermarkts in der Stadt San Antonio, erschossen. Young, der einer gewalttätigen Gang angehörte, hatte nach eigenen Angaben nicht vor, den 50-Jährigen zu erschießen. Der Vorfall war von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden.
Neben dem Sohn des getöteten Marktleiters hatte auch eine von Youngs Töchtern die Behörden um Gnade für ihren Vater gebeten. Der Begnadigungsausschuss lehnte die Gesuche ab. Texas ist der US-Bundesstaat mit den meisten Hinrichtungen. Young war der achte Verurteilte, der seit Anfang des Jahres dort hingerichtet wurde.
- AFP