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Amokfahrt mit Kleintransporter in Münster: Was bisher bekannt ist


Was bisher bekannt ist
Attacke mit Kleintransporter in Münster – drei Tote

Von t-online, dpa, afp, df, rok

Aktualisiert am 09.04.2018Lesedauer: 3 Min.
Rettungskräfte schieben eine Trage in der Innenstadt: In Münster sind am Samstag drei Menschen gestorben, als ein Kleintransporter in eine Menschenmenge fuhr.Vergrößern des Bildes
Rettungskräfte schieben eine Trage in der Innenstadt: In Münster sind am Samstag drei Menschen gestorben, als ein Kleintransporter in eine Menschenmenge fuhr. (Quelle: dpa)

Bei einer Attacke mit einem Kleintransporter sind in Münster drei Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden. Unter den Toten ist der mutmaßliche Täter, der sich selbst erschossen hat. NRW-Innenminister Herbert Reul bestätigte, dass es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen Deutschen handelt.

In Münster sind am Samstag zwei Menschen und der mutmaßliche Täter gestorben, als ein Kleintransporter in eine Menschenmenge vor einem Restaurant fuhr. Zunächst war von drei Opfern auf der Straße plus dem Täter die Rede. 20 Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt, sechs davon nach Polizeiangaben schwer. Der Täter erschoss sich anschließend im Innern des Fahrzeugs. Politiker äußerten sich erschüttert über die blutige Attacke, deren genaues Motiv zunächst unklar war.

Polizei ermittelt "in alle Richtungen"

Die Polizei ermittelte nach dem Angriff "in alle Richtungen", wie eine Sprecherin sagte. Zuvor hatten Medien berichtet, die Polizei gehe von einem Anschlag aus.

Später berichteten "Süddeutsche Zeitung", Nord- und Westdeutscher Rundfunk aber, der Mann sei ein Deutscher und "psychisch auffällig" gewesen. Es liege offenbar kein terroristischer Hintergrund vor. Das ZDF berichtete, der Mann habe vor kurzer Zeit einen Suizidversuch unternommen.

Laut "Bild"-Zeitung war der Mann 48 Jahre alt und hatte keine Vorstrafen. Die "SZ" berichtete, die Wohnung des Manns sei nach dem Angriff nach Sprengstoff durchsucht worden. Der "Bild"-Zeitung zufolge waren dabei Sondereinsatzkräfte der Polizei im Einsatz.

NRW-Innenminister Herbert Reul bestätigte am Abend, dass die Tat von einem Deutschen begangen worden ist. Es spreche zudem "im Moment nichts dafür, dass es irgendeinen islamistischen Hintergrund gibt", sagte Reul am Samstag bei einem Besuch vor Ort.

Täter erschießt sich nach der Attacke

Der Angreifer habe sich nach dem Anschlag im Inneren des "Klein-Lkw" erschossen, sagte ein Polizeisprecher in Münster. Wegen eines möglichen verdächtigen Gegenstands im Innern des Fahrzeugs wurde demnach die Umgebung evakuiert.

Die Polizei ging nach der Attacke auch Hinweisen auf mögliche weitere Täter nach. "Es liegen Zeugenhinweise vor, dass möglicherweise aus diesem Fahrzeug noch Täter geflüchtet sind", sagte der Polizeisprecher. "Dahingehend dauern die Ermittlungen noch an, uns liegen noch keine tiefergründigen Erkenntnisse vor."

Merkel zeigt sich "zutiefst erschüttert"

Der Angriff löste einen Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften aus, die Münsteraner Innenstadt wurde teilweise abgeriegelt. Die Polizei rief die Bevölkerung über den Kurzbotschaftendienst Twitter auf, "den Bereich der Innenstadt" zu meiden. Die Lage sei "unübersichtlich". Die Bevölkerung wurde zudem aufgefordert, die Zufahrten freizuhalten, "damit die Rettungskräfte arbeiten können".

Die Bundesregierung und eine Reihe von Politikern äußerten sich erschüttert über die Bluttat. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich "zutiefst erschüttert" über die "schrecklichen Geschehnisse" in der nordrhein-westfälischen Stadt. Es werde nun "alles Denkbare zur Aufklärung der Tat und zur Unterstützung der Opfer und ihrer Angehörigen getan".

Wegen einer Demonstration waren viele Polizisten bereits in der Innenstadt

Wegen einer angekündigten Demonstration von Kurden sind viele Polizisten zum Tatzeitpunkt in der Münsteraner Innenstadt gewesen. Diese seien gleich zum Tatort geeilt, als der Kleintransporter in eine Menschengruppe gelenkt wurde, sagte ein Sprecher. Die Demonstration sei für 15.30 Uhr angesetzt gewesen, der Vorfall ereignete sich etwa zur gleichen Zeit. Es gebe bislang keine Informationen, ob ein Zusammenhang zwischen der Demonstration und dem Zwischenfall bestehen könnte.

Der Kiepenkerl ist eine bei Einheimischen und Touristen beliebte und traditionsreiche Gaststätte mitten in der historischen Altstadt von Münster.

Die Attacke weckt Erinnerungen an den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt vom Berliner Breitscheidplatz am 19. Dezember 2016. Der Tunesier Anis Amri hatte dabei zwölf Menschen getötet und fast 70 weitere verletzt.

Ständig aktualisierte Informationen zur Lage finden Sie in unserem Liveticker.




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