Menschen Martin Luther King erhält gigantisches Denkmal in Washington
Ein gigantisches Denkmal zu Ehren des Bürgerrechtlers Martin Luther King soll in unmittelbarer Nähe des Weißen Hauses in Washington eingeweiht werden. Es steht genau an dem Ort, wo King am 28. August 1963 die Worte sprach, die ihn berühmt machen sollten: "Ich habe einen Traum."
Eigentlich hätte das Denkmal Ende August, pünktlich zum Jahrestag der berühmten Rede von Martin Luther King, in einer feierlichen Zeremonie der Öffentlichkeit übergeben werden sollen. Doch der im Westen der USA wirbelnde Orkan Irene zwang die Veranstalter, die Feier zu Ehren des schwarzen US-Bürgerrechtlers zu verschieben. Am Sonntag ist es nun so weit.
Zur Feier an der National Mall südlich des Weißen Hauses, wo an große US-Bürger erinnert wird, werden rund 50.000 Gäste erwartet. Für die ursprüngliche Zeremonie am 28. August hatten die Organisatoren mit rund 300.000 Menschen gerechnet. Die Laudatio auf den Friedensnobelpreisträger des Jahres 1964, der am 4. April 1968 ermordet wurde, soll US-Präsident Barack Obama halten.
Zur Eröffnungsfeier werden auch Angehörige Kings sowie Berühmtheiten wie die Sängerin Aretha Franklin und der Modemacher Tommy Hilfiger erwartet.
"Es ist ein riesiger Schritt in der Geschichte unseres Landes und der Welt, dass das Denkmal ausgerechnet vom ersten afroamerikanischen Präsidenten der USA eingeweiht wird", sagt Harry Johnson, Vorsitzender der Stiftung, die das Projekt rund 15 Jahre lang vorantrieb.
Nur wenige Meter von Lincoln-Gedenkstätte entfernt
Das Denkmal für King sei zudem "das erste auf der National Mall zu Ehren eines Farbigen". Es liegt nur wenige dutzend Meter von der Gedenkstätte zu Ehren des früheren republikanischen US-Präsidenten Abraham Lincoln entfernt. Außerdem gebe es an dem Erinnerungsort kein Mahnmal dieser Größenordnung, das nicht einem ehemaligen US-Präsidenten gewidmet sei. "Das gibt nicht nur den Schwarzen, sondern der ganzen Welt Hoffnung", sagt Johnson.
Der Pastor King wird bisher schon seit 1986 mit einem jährlichen Feiertag zu seinem Geburtstag am 15. Januar geehrt. Das Denkmal für King erstreckt sich nun auf einer Fläche von etwa anderthalb Hektar. Inmitten eines mit Wasser gefüllten hellblauen Beckens steht auf einem kreisförmigen Podest der aus weißem Material gefertigte sogenannte Stein der Hoffnung. Darauf erhebt sich eine neun Meter hohe Statue, die King mit verschränkten Armen und zum Horizont gewandten Blick zeigt.
"Sein Gesicht drückt Hoffnung aus"
"Sein Gesicht drückt Hoffnung aus", sagt der chinesische Künstler Lei Yixin über sein Werk. Um das Bassin zieht sich eine 140 Meter lange Mauer, auf der sich 14 Zitate aus verschiedenen Reden Kings finden, die er in den Jahren 1955 bis 1968 hielt. Ringsherum wurden außerdem viele Bäume gepflanzt und Springbrunnen angelegt. Die Kosten für das Mahnmal belaufen sich auf rund 120 Millionen Dollar (etwa 87,5 Millionen Euro). Weil die Finanzierung stockte, musste die Einweihung schon mehrfach verschoben werden.