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Sylt-Skandal: Zwölf Prozent haben den rassistischen Song schon live gehört


Repräsentative Umfrage
Zwölf Prozent haben den rassistischen Sylt-Song schon live gehört

Von dpa, raf

07.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Demonstration gegen Rassismus in Kampen am 26.05.2024: Eine Frau trägt während einer Mahnwache gegen rechts ein Plakat mit der Aufschrift "Ich bin Polin, soll ich gehen ???"Vergrößern des Bildes
Demonstration gegen Rassismus in Kampen am 26.05.2024: Eine Frau trägt während einer Mahnwache gegen rechts ein Plakat mit der Aufschrift "Ich bin Polin, soll ich gehen ???" (Quelle: Lea Sarah Albert)

Wie verbreitet ist die rassistisch uminterpretierte Version von "L'amour toujours", die aus der Nobeldisko in Sylt bekannt wurde? Eine Umfrage hat das geklärt und zeigt: Das Problem ist nicht Sylt, sondern Rassismus.

Ein Video, das rassistische Gesänge in einem Lokal auf Sylt zeigt, hat deutschlandweit Empörung ausgelöst. Nun offenbart eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass mehr als jeder zehnte Deutsche einen solchen Vorfall bereits selbst miterlebt hat.

Das Video zeigt, wie junge Menschen in der Pfingstzeit zu der Melodie des Hits "L'amour toujours" von Gigi D'Agostino rassistische Parolen singen. Sie grölen ungeniert "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus!" und einer der Anwesenden macht eine Geste, die an den Hitlergruß erinnert. Keiner der Umstehenden scheint sich daran zu stören, keiner widerspricht oder schreitet ein.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verurteilte nach Bekanntwerden des Videos die Handlungen: "Ganz klar: Solche Parolen sind ekelig, sie sind nicht akzeptabel", so Scholz.

Zwölf Prozent der Befragten haben die rassistische Version live erlebt

Die daraufhin durchgeführte YouGov-Umfrage ergab nun, dass zwölf Prozent der Befragten einen vergleichbaren Vorfall bereits selbst einmal erlebt haben – das wären hochgerechnet immerhin 9,9 Millionen Deutsche. Eine große Mehrheit von 78 Prozent hat solche Ereignisse noch nie gesehen oder gehört. Vier Prozent waren sich unsicher und lediglich sechs Prozent kannten den Vorfall auf Sylt nicht.

Interessant ist dabei, dass insbesondere Männer und Bewohner des Ostens Deutschlands angaben, häufiger Zeugen solcher Vorfälle gewesen zu sein. Die Umfrage bezog sich ausschließlich auf Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft.

Doch nicht nur der Vorfall auf Sylt ist Gegenstand der Ermittlungen. Die Polizei prüft auch mögliche rassistische Gesänge zu demselben Lied auf der Ostseeinsel Fehmarn. Dort sollen bei einer Tanzveranstaltung etwa 15 Personen "ausländerfeindliche Parolen" gesungen haben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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