Sorgerechts-Streit Block-Kinder: Vater muss in Deutschland vor Gericht
Wegen der Entführungsvorwürfe gegen die Mutter wird noch ermittelt – doch zunächst soll der Vater der Block-Kinder wegen Entziehung Minderjähriger vor Gericht erscheinen.
In dem seit Jahren andauernden Sorgerechtsstreit zwischen der Hamburger Unternehmerin Christina Block und ihrem Ex-Mann ist nun ein Strafprozess gegen den Vater angeordnet worden. Der Vater, der in Dänemark lebt, wird beschuldigt, die gemeinsamen Kinder nicht zurück nach Hamburg gebracht zu haben.
Das Landgericht Hamburg hob einen Nichteröffnungsbeschluss des Amtsgerichts auf und ordnete damit das Verfahren wegen Entziehung Minderjähriger an. Dem Mann wird vorgeworfen, seine zwei Kinder nach einem Besuchswochenende in Dänemark im August 2021 der Mutter vorenthalten zu haben.
"Kinder vor Gewalt zu schützen, darf nicht strafbar sein"
Der Anwalt des Vaters, Philip von der Meden, äußerte sich dazu: "Sollte es zu einer Hauptverhandlung kommen, halte ich einen Freispruch für meinen Mandanten für zwingend. Seine Kinder vor Gewalt zu schützen, darf nicht strafbar sein." Sein Mandant sei ein mutiger und gewissenhafter Vater. Als sein Verteidiger begrüße er es, wenn die Gewaltvorwürfe der Kinder gegen ihre Mutter nun umfassend aufgeklärt werden.
Die beiden Kinder leben seit über zweieinhalb Jahren bei ihrem Vater in Dänemark. Das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg hatte zwar im Oktober 2021 vorläufig das Aufenthaltsbestimmungsrecht an die Mutter übertragen, entschied jedoch am 19. Februar dieses Jahres, dass deutsche Gerichte hierfür nicht mehr zuständig seien – die Kinder hätten nun ihren Lebensmittelpunkt in Dänemark.
Entführung an Silvester
In der Silvesternacht hatten Unbekannte die beiden Kinder aus Dänemark nach Deutschland geholt. Nach wenigen Tagen bei ihrer Mutter kehrten sie nach einer Gerichtsentscheidung nach Dänemark zurück.
Gegen Christina Block laufen derzeit zusätzlich Ermittlungen wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger und weiterer Straftaten. Im Januar 2024 wurde ihr Wohnhaus durchsucht, ebenso wie das Hotel Elysée und die Firmenzentrale in Langenhorn – beides Eigentum der Block-House-Gruppe. Anfang März folgten weitere Durchsuchungen.
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- Nachrichtenagentur dpa