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Sechsfachmord in Kalifornien: Mutter (17) und Baby mit Kopfschüssen getötet


"Hinrichtung im Kartell-Stil"
US-Sechsfachmord: Baby und Mutter mit Kopfschüssen getötet

Von dpa
Aktualisiert am 17.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Polizeiwagen in Kalifornien: Bei einem grausamen Sechsfachmord in Kalifornien sind eine 17-Jährige und ihr Baby mit Kopfschüssen getötet worden.Vergrößern des Bildes
Polizeiwagen in Kalifornien: Bei einem grausamen Sechsfachmord in Kalifornien sind eine 17-Jährige und ihr Baby mit Kopfschüssen getötet worden. (Quelle: Uncredited/Tulare County Sheriff's Office/dpa)

Sechs Menschen wurden im US-amerikanischen Kalifornien brutal getötet. Die Behörden vermuten, dass Profikiller das "grauenhafte Massaker" begangen haben.

Bei einem grausamen Angriff im US-Bundesstaat Kalifornien sind sechs Menschen geradezu hingerichtet worden. Zu den Opfern des nach Worten von Behörden "grauenhaften Massakers" im Ort Goshen gehören auch eine 17-Jährige und ihr sechs Monate altes Baby. Sie wurden durch Kopfschüsse getötet, wie US-Medien unter Berufung auf die Ermittler berichteten.

Auf dem Grundstück im Tulare County im Landesinneren Kaliforniens wurden zudem drei Männer sowie eine Seniorin erschossen. Einer der Männer war den Einsatzkräften zufolge bei ihrem Eintreffen noch am Leben und starb dann im Krankenhaus.

Aufgrund der Schnelligkeit und Gnadenlosigkeit des Angriffs gingen die Behörden davon aus, dass nicht etwa Kleinkriminelle, sondern Profikiller am Werk waren. "Ich glaube, es hat direkt mit dem Kartell zu tun", sagte Sheriff Mike Boudreaux der "Los Angeles Times". Die Vermutung sei bislang nicht bestätigt, aber die Tat habe ganz den Anschein einer "Hinrichtung im Kartell-Stil", zitierte der Sender CNN den Sheriff.

Zwei Frauen haben überlebt

Den Angriff überlebten nach Angaben der "Los Angeles Times" zwei Frauen – sie hatten sich in einem Wohnwagen auf dem Gelände versteckt. Ihre Aussagen sowie Aufnahmen von Überwachungskameras gaben den Behörden erste Aufschlüsse über den Hergang der Tat.

Demnach hätten Anwesende noch mit der Überwachungskamera gesehen, wie sich zwei Männer in den frühen Morgenstunden des Montags auf das Grundstück schlichen. "Aber als sie im Video zu sehen waren, war es schon zu spät, um etwas zu tun", zitierte Boudreaux Zeuginnen und Zeugen. Dann fielen nach und nach die tödlichen Schüsse. Bei der Polizei gingen Notrufe von Nachbarn wegen anhaltender Schießerei ein. Die Täter hätten nach den Morden vermutlich noch auf Flüchtende gefeuert, erklärte der Sheriff die zahlreichen Schüsse – "im Grunde eine Jagd".

Den ersten Polizisten am Einsatzort bot sich ein schreckliches Bild. Die Tür des Hauses war eingetreten worden, im Flur lag ein erschossener Mann, zwei weitere Männer fanden die Polizisten auf der Straße vor dem Grundstück. Einer von ihnen war durch Verletzungen im Gesicht so entstellt, dass ein DNA-Test nötig wurde, um die Identität zu klären. Die ältere Frau war – offenbar im Schlaf – in ihrem Bett umgebracht worden.

Baby fest umschlungen in den Armen der Toten

Die Leichen von Mutter und Kind lagen in einem Graben unweit des Hauses, das Baby fest umschlungen in den Armen der Toten, wie Sheriff Boudreaux sagte. Vermutlich hatte die junge Frau noch versucht, vor den Angreifern zu flüchten. Laut Polizei gehörten wohl mehrere der Opfer zur selben Familie.

Gesucht wird nach mindestens zwei flüchtigen Verdächtigen, vermutlich mit Verbindungen zur Banden- und Drogenkriminalität. Die Ermittler prüfen einen möglichen Zusammenhang zu einer Durchsuchung des Hauses vor einer Woche, die zu einer Festnahme und der Beschlagnahmung von Schusswaffen, Marihuana und Metamphetamin geführt habe.

Seit den 70er Jahren ein Schmugglerparadies

Die Ortschaft Goshen hat laut der "Los Angeles Times" rund 5.000 Einwohnerinnen und Einwohner, die meisten davon mit lateinamerikanischen Wurzeln. Obwohl – oder gerade weil – im von Landwirtschaft geprägten Bezirk Tulare County nur eine halbe Million Menschen leben, spiele er eine wichtige Rolle beim Drogenschmuggel von Mexiko in die USA. Die Gegend gelte schon mindestens seit den 1970er Jahren als Schmugglerparadies.

Einer der wichtigsten Köpfe des berüchtigten mexikanischen Zeta-Kartells, der mittlerweile gefasste José Maria Guizar Valencia, stammt aus Tulare. Er sei für den Schmuggel von jährlich Tausenden Kilogramm Kokain und Metamphetamin in die USA verantwortlich gewesen, heißt es in einem Dokument des US-Außenministeriums.

Bezirksvorsteher Eddie Valero bezeichnete den brutalen Sechsfachmord als "jedermanns schlimmsten Alptraum". Solch sinnlose Gewalttaten, gerade gegen Säuglinge, Kinder und junge Erwachsene, hätten keinen Platz in der Gemeinde, erklärte er.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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