Neue Erkenntnisse Verdächtiger von Würzburg war zuvor in der Psychiatrie
Bei einer Messerattacke in Würzburg sind drei Menschen getötet worden, zwei weitere schweben in Lebensgefahr. Die Polizei kennt den Verdächtigen von zwei früheren Vorfällen.
Der mutmaßliche Angreifer von Würzburg hat im Januar bei einem Streit in einer Obdachlosenunterkunft zu einem Messer gegriffen und es bedrohlich in der Hand gehalten. Das sagte Wolfgang Gründler von der Generalstaatsanwalt Bamberg in Würzburg einen Tag nach der Messerattacke des Verdächtigen mit drei Toten.
Worum es bei der Auseinandersetzung im Januar mit Mitbewohnern und Verwaltern ging, sagte Gründler nicht. Verletzt worden sei niemand. Die Polizei leitete aber ein Ermittlungsverfahren wegen Bedrohung und Beleidigung ein, der Somalier kam vorübergehend in eine Psychiatrie.
Die meisten Opfer sind Frauen
Der 24-Jährige soll am Freitagnachmittag in der Würzburger Innenstadt wahllos auf Menschen eingestochen haben. Drei Personen starben, fünf wurden schwer verletzt. Zudem gab es mindestens zwei Leichtverletzte. Bei allen Todesopfern und den meisten Verletzten handele es sich um Frauen, so die Polizei. Bislang ist unklar, ob der zuvor psychisch auffällige Mann aus islamistischen Motiven handelte oder während der Bluttat verwirrt war.
Gegen den Mann sei inzwischen Haftbefehl wegen Mordes in drei Fällen sowie versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in sechs Fällen und vorsätzlicher Körperverletzung in einem weiteren Fall ergangen. Er sei in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden, sagte Würzburgs leitender Oberstaatsanwalt Frank Gosselke.
"Verstörtes Verhalten mit psychischen Auffälligkeiten"
Der Verdächtiger hält sich den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge im Zuge eines Asylverfahrens legal in Deutschland auf. Er kam demnach im Mai 2015 nach Deutschland. Der Somalier sei am 6. Mai 2015 nach Deutschland eingereist, sagte Unterfrankens Polizeipräsident Gerhard Kallert. Seit dem 4. September 2019 war er in Würzburg erfasst.
Im Juni soll der 24-Jährige zudem einen Verkehrsteilnehmer in der Würzburger Innenstadt belästigt haben. "Da hat der Beschuldigte ein verstörtes Verhalten mit psychischen Auffälligkeiten gezeigt", so Wolfgang Gründler von der Generalstaatsanwalt Bamberg. Der Mann sei erneut in eine Psychiatrie gekommen, aber nach einem Tag wegen fehlenden Behandlungsbedarfes entlassen worden.
- Pressekonferenz am 26. Juni 2021
- Material der Nachrichtenagentur dpa