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"Monster der Ardennen": Serienmörder Fourniret stirbt mit 79 Jahren


"Monster der Ardennen"
Serienmörder Fourniret stirbt mit 79 Jahren

Von dpa, pdi

10.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Der französische Serienmörder Michel Fourniret (M.) wird in ein Gerichtsgebäude gebracht. Der 79-Jährige starb am 10. Mai im Krankenhaus.Vergrößern des Bildes
Der französische Serienmörder Michel Fourniret (M.) wird in ein Gerichtsgebäude gebracht. Der 79-Jährige starb am 10. Mai im Krankenhaus. (Quelle: Archivbild/dpa)

Er hatte Jagd auf Mädchen und junge Frauen gemacht, sie vergewaltigt und ermordet. Jahrelang trieb Michel Fourniret in Frankreich sein Unwesen. Nun nimmt er einige seiner Geheimnisse mit ins Grab.

Einer der schlimmsten Serienmörder Frankreichs, Michel Fourniret, ist tot. Der 79-Jährige starb am Montagnachmittag im Pariser Krankenhauses Pitié Salpétrière, wie die Staatsanwaltschaft bekanntgab. Sein Gesundheitszustand hatte sich in den letzten Monaten drastisch verschlechtert. Fourniret hatte mehrere junge Mädchen und Frauen in Frankreich und Belgien entführt, vergewaltigt und ermordet. Von Medien wurde er das "Monster der Ardennen" genannt. Der Serienmörder stand auch bei weiteren ungeklärten Fällen im Fokus der Ermittler.

Fourniret war wegen Mordes an sieben jungen Frauen und Mädchen im Mai 2008 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Im Jahr 2018 wurde er wegen eines weiteren Mordes erneut zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Ermittler gehen davon aus, dass die Zahl seiner Opfer deutlich höher ist. Auch in anderen ungeklärten Mordfällen wurde immer wieder geprüft, ob Fourniret etwas damit zu tun haben könnte. Seine frühere Ehefrau half ihm bei seinen schrecklichen Verbrechen – auch sie wurde 2008 verurteilt.

"Jagd auf Jungfrauen"

Gestoppt wurde Fournirets Mordserie erst 2003 durch die Geistesgegenwart eines Mädchens in Belgien, wo sich Fourniret zwischenzeitlich niedergelassen hatte. Es konnte aus dem Lieferwagen Fournirets flüchten und notierte die Autonummer, was zur Festnahme des Mannes führte. Fourniret hatte es bei seinen grausigen Taten besonders auf Jungfrauen abgesehen, mit seiner damaligen Frau soll er regelrecht "Jagd auf Jungfrauen" gemacht haben. Einige seiner Opfer verscharrte Fourniret auf seinem Anwesen in den Ardennen.

Als Fourniret damals schließlich einige seiner Taten gestand, war das Interesse der Polizei und der Öffentlichkeit besonders groß. Denn gerade erst war der belgische Serienmörder Marc Dutroux im Jahr 2004 wegen Vergewaltigung, Entführung und Mordes verurteilt worden. Eine Verbindung zwischen den beiden Mördern gab es jedoch nicht. Wie Dutroux hatte es auch Fourniret auf junge Mädchen abgesehen – seine Opfer waren etwa Anhalterinnen. Er war bereits in den 1980er Jahren in Frankreich wegen Vergewaltigung zu einer Haftstrafe verurteilt worden, wurde jedoch vorzeitig aus der Haft entlassen.

Fourniret schockierte vor Gericht

Als ihm 2008 der Prozess gemacht wurde, waren die Angehörigen schockiert von Fournirets Verhalten. Erst hatte er wochenlang geschwiegen. Dann gab er sich kalt und gefühllos, als er die entsetzlichen Verbrechen detailliert schilderte. Er beleidigte außerdem Anwälte und Richter. Erst im vergangenen Jahr hatte Fourniret Berichten zufolge einen weiteren Mord gestanden. Dabei handelt es sich um das unaufgeklärte Verschwinden der kleinen Estelle. Das neunjährige Mädchen war 2003 auf dem Weg von der Schule nach Hause in Guermantes bei Paris verschwunden.

Über Fournirets Gesundheitszustand war zuletzt immer wieder spekuliert worden. Bereits seit Ende April wurde er im Pariser Krankenhaus Pitié Salpétrière behandelt. Ende vergangenen Jahres war Fourniret nach einem Schwächeanfall in seiner Gefängniszelle ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Zeitung "Le Parisien" schrieb, dass der 79-Jährige unter anderem an Alzheimer und Herzproblemen gelitten habe und zuletzt im künstlichen Koma lag. Die Behörden machten unter Verweis auf die ärztliche Schweigepflicht dazu keine Angaben. Die Staatsanwaltschaft leitete nun eine Untersuchung zur Todesursache ein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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