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Texas: Polizei veröffentlicht Aufnahmen – Video zeigt angeleinten Afroamerikaner


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"Das wird schlimm aussehen"
Polizisten leinen Afroamerikaner an – Video zeigt Festnahme


Aktualisiert am 04.10.2019Lesedauer: 3 Min.
US-Polizisten führen einen Mann in Texas an einem Strick ab: Dieses Foto hat in den USA für Wirbel gesorgt.Vergrößern des Bildes
US-Polizisten führen einen Mann in Texas an einem Strick ab: Dieses Foto hat in den USA für Wirbel gesorgt. (Quelle: Screenshot Twitter)
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Zwei Polizisten führen einen angeleinten Afroamerikaner durch die Straßen von Texas. Der Fall hatte im August Empörung ausgelöst. Ein nun veröffentlichtes Video liefert neue Details.

Im August löst eine Festnahme in den USA Empörung aus: Zwei Polizisten führen in der texanischen Stadt Galveston einen Afroamerikaner mit einer Leine ab. In den Medien kursierten Fotos, die eine Welle der Kritik auslösten. Auch t-online.de berichtete über den Vorfall. Nun kommen weitere Details durch ein Bodycam-Video eines beteiligten Polizeibeamten zum Vorschein.

Auf den Aufnahmen hört man einen der Polizisten sagen: "Das wird wirklich schlimm aussehen." Dann wird der Mann mit einem Strick gefesselt und von den zwei reitenden Beamten die Straße entlang eskortiert. Das Video wurde vom Galveston Police Department veröffentlicht, nachdem die Überprüfung der umstrittenen Festnahme abgeschlossen wurde, berichtet der US-Sender CNN.

Polizeichef entschuldigte sich für Verhalten

Der Verdächtige Donald Neely war wegen des widerrechtlichen Betretens eines Grundstücks verhaftet worden. Eigentlich sollte er mit einem Streifenwagen zur Polizeiwache gefahren werden. Nach damaligen Angaben von Polizeichef Vernon Hale waren zu dem Zeitpunkt aber nur berittene Polizisten verfügbar.

Damals entschuldigte sich Hale für das Vorgehen der Beamten. Die beiden weißen Polizisten hätten ein "schlechtes Urteilsvermögen" an den Tag gelegt, sagte er. Sie hätten dem Afroamerikaner Neely "unnötige Scham" zugefügt. Gleichwohl betonte der Polizeichef, bei der Methode handle es sich um eine "trainierte Technik", die in bestimmten Fällen die "beste Vorgehensweise" sei.

Gerichtstermin am 24. Oktober

Wie CNN berichtet, haben Stadtbeamte im August eine Untersuchung der Festnahme durch Dritte beantragt. Diese wurde von den Texas Rangers durchgeführt und kam zu dem Ergebnis, dass keine strafrechtlichen Ermittlungen gerechtfertigt seien. Eine weitere Überprüfung durch den Bezirk beschäftigte sich mit Richtlinien, Schulungen und Praktiken der Polizeibehörde.

Die Ergebnisse wurden bislang nicht veröffentlicht. Der Polizeichef von Galveston wird nach der Prüfung des Berichts entscheiden, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind, heißt es bei CNN.

Der abgeführte Verdächtige Neely muss sich laut Polizei nun vor Gericht verantworten. Eine Anhörung ist für den 24. Oktober geplant. Die Anwältin des Angeklagten erklärte, Neely würde sich schuldlos bekennen.

Neely wird neun Minuten durch Straßen geführt

Das Filmmaterial der Körperkamera zeigt anfangs, wie sich die Polizisten auf den Pferden dem Gebäude annähern, in dem sich Neely aufhält. "Warum kommen Sie immer wieder her, Mr. Neely?", fragt einer der Beamten. "Sie wurden vom Hausverwalter gebeten, niemals zurückzukehren. Sie wurden hier mehrfach wegen einer Straftat verhaftet, und das wissen Sie." Der Polizist fragt seine Partnerin, ob er einen Wagen holen soll, um Neely zum Präsidium zu bringen. Seine Kollegin entgegnet ihm, dass sie sich nicht trennen sollten. Der Polizist fragt daraufhin: "Willst du ihn den ganzen Weg zurücklaufen lassen?" Die Beamtin bejaht dies.

Sie nimmt dem Video zufolge ein blaues Seil und wickelt es um die Handschellen des Verdächtigen. Dann stellt ihr Kollege fest: "Das wird wirklich schlimm aussehen." Später wiederholt der Polizist diese Aussage noch einmal. Neely sagt, es sei ihm nicht peinlich. "Ich bin froh, dass es Ihnen nicht peinlich ist, Mr. Neely", entgegnet der Beamte. Der Mann muss so etwa neun Minuten lang durch die Straßen von Galveston gehen, bis er und die Polizisten bei einem Polizeiwagen ankommen.


Neelys Anwältin bestätigte bereits im August, dass ihr Mandant psychisch krank sei und seit etwa sieben Jahren kein Dach über dem Kopf habe. Zum Zeitpunkt der Festnahme habe er nicht die nötigen Medikamente eingenommen.

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