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Vergewaltigung in Mülheim: Tatverdächtige minderjährig – Unterrichtsausschluss?


Minderjährige vergewaltigen Frau
Stadt Mülheim will Tatverdächtige vorläufig von der Schule befreien

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 08.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Gebüsch neben RadschnellwegVergrößern des Bildes
Nahe diesem Gebüsch, das am Radschnellweg liegt, soll eine Frau von Jugendlichen sexuell missbraucht worden sein. (Quelle: Roland Weihrauch/dpa-bilder)

Nach der Vergewaltigung einer jungen Frau wird eine Gruppe von 12- bis 14-Jährigen verdächtigt. Die Polizei hat die Jugendlichen bereits verhört – vorerst bleiben sie in der Obhut ihrer Eltern.

Nach der Vergewaltigung einer jungen Frau in Mülheim an der Ruhr will die Stadt, dass die tatverdächtigen Schüler vorerst nicht mehr am Unterricht teilnehmen. Man wolle die Bezirksregierung Düsseldorf als Schulaufsichtsbehörde bitten, die Schulpflicht für die in Mülheim gemeldeten Tatverdächtigen für die jetzt laufende letzte Schulwoche vor den Ferien auszusetzen, sagte Sozialdezernent Marc Buchholz am Montag. Ob einer der mutmaßlichen Tatbeteiligten am Montag zum Schulunterricht gegangen sei, wisse er nicht.

Bei den Familien der beiden zwölfjährigen Verdächtigen werde sich am Montag das Jugendamt einschalten und Hilfe anbieten, sagte ein Stadtsprecher. Falls die Mitarbeiter den Eindruck gewännen, dass die Familien mit der Situation nicht fertig würden, sei bei den Zwölfjährigen generell auch ein aktives Eingreifen bis hin zur Entnahme der Kinder aus den Familien möglich.

Nach Angaben von Oberbürgermeister Ulrich Scholten sind vier der fünf Tatverdächtigen in Mülheim gemeldet. Bei dem fünften Verdächtigen, einem 14- oder 15-Jährigen, werde der Wohnort noch ermittelt. Bei zwei der vier Mülheimer Tatverdächtigen sei das Jugendamt vor der Tat bereits in den Familien aktiv gewesen. "Was Gegenstand der Tätigkeit war, muss noch recherchiert werden. Da sind wir dabei, das aufzubereiten." Scholten machte keine Angaben darüber, welches Alter diese beiden Personen haben. Auch der Name des Opfers sei dem Jugendamt bekannt gewesen.

Anwohner wurden auf Vergewaltigung aufmerksam

Ermittelt wird gegen die Jugendlichen wegen eines "schweren Sexualdeliktes" – das gilt laut Gesetz, wenn der Beischlaf vollzogen oder die Tat gemeinschaftlich begangen wurde. Alle Verdächtigen haben die bulgarische Nationalität. Sie gelten laut Polizei als dringend tatverdächtig. Die jeweilige Rolle bei dem Verbrechen ist noch Gegenstand der Ermittlungen.

Anwohner in Mülheim waren am Freitagabend gegen 22.15 Uhr aufmerksam geworden, weil ihr Hund bellte und sich nicht beruhigen ließ, berichtete die Polizei. Sie hätten im Grünen hinter ihrem Garten die verletzte junge Frau und zwei männliche Personen entdeckt und die Polizei verständigt. Die beiden Verdächtigen seien über einen parallel verlaufenden Radweg geflohen, die Frau blieb zurück. Die Anwohner riefen die Polizei und kümmerten sich um das Opfer.

Gruppenvergewaltigungen: Gefährliche Gruppendynamik

Nach einer Fahndung hatte die Polizei die Gruppe gestellt. Der Verdacht gegen die Kinder und Jugendlichen habe sich dabei verdichtet, heißt es in der Mitteilung.

Fachleute sehen in Gruppenvergewaltigungen eine gefährliche Kombination von Sexualität, Machtdemonstration und Gruppendynamik. Häufig würden solche Taten gefilmt, um mit der Tat zu prahlen. Im Mülheimer Fall äußerte sich die Polizei zunächst nicht, ob das Geschehene auch gefilmt wurde.


Einen Bericht der "Bild"-Zeitung, nach dem die Täter ihre Tat mit Handys gefilmt haben sollen, wollte ein Sprecher nicht kommentieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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