Pilgerstätte für Drogenboss Behörden sprengen Wohnsitz von Pablo Escobar
Pablo Escobar war der schlimmste Drogenboss der 80er-Jahre, sein Wohnhaus im kolumbianischen Medellín ist zur Pilgerstätte geworden. Darauf haben die Behörden jetzt reagiert.
Medellín zieht einen Schlussstrich: Über 25 Jahre nach dem Tod des Drogenbarons Pablo Escobar ist ein ehemaliges Wohnhaus des berüchtigten Kartellchefs gesprengt worden. Innerhalb von wenigen Sekunden verschwand das Gebäude Mónaco am Freitag (Ortszeit) aus dem Stadtbild. 1.500 Bewohner des Stadtviertels Santa María de Los Ángeles in der kolumbianischen Millionenstadt waren zuvor in Sicherheit gebracht worden. An der Stelle des Hauses soll nun ein Park zum Gedenken an die zahlreichen Opfer des Medellín-Kartells entstehen.
"Es wird ein Ort, um zu lernen und zu verstehen, was uns passiert ist, etwas, das niemals wieder passieren darf", sagte Bürgermeister Federico Gutiérrez in einer Rede kurz vor der Sprengung. Gutiérrez möchte mit dem Abriss die Verherrlichung Escobars eindämmen. Seit Escobars Tod pilgerten Touristen aus aller Welt nach Medellín und posierten vor dem Haus des Drogenbarons, darunter auch Stars wie Rapper Wiz Khalifa.
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Escobar und sein Drogenkartell dominierten in den 1980er-Jahren den internationalen Kokain-Schmuggel und waren für den Tod Tausender Menschen verantwortlich. Nachdem Escobar dem kolumbianischen Staat den Krieg erklärt hatte, wurde er 1993 von der Polizei erschossen. Wegen seiner Spenden für Bewohner von Elendsvierteln gilt Escobar noch immer zahlreichen Menschen als Held.
- Nachrichtenagentur dpa