Sterbenden Rentner ignoriert Geldstrafen für drei Essener Bankkunden
Der Fall sorgte bundesweit für Schlagzeilen: In einer Essener Bank bricht ein Rentner zusammen. Bankkunden ignorieren den Sterbenden. Jetzt wurden sie deshalb zu Geldstrafen verurteilt.
Der Mann sei ihnen einfach gleichgültig gewesen, sagte Richter Karl-Peter Wittenberg. Die drei Bankkunden hätten billigend in Kauf genommen, dass da jemand liegt, der Hilfe benötigt. "Keiner wollte Hilfe leisten", sagte Wittenberg zur Begründung der Geldstrafen von bis zu 3600 Euro.
Die Verteidigung der 39-Jährigen sowie der 55 und 61 Jahre alten Männer hatte Freisprüche gefordert. Die Frau und der 61-Jährige hatten ausgesagt, sie hätten den 83-Jährigen für einen schlafenden Obdachlosen gehalten. Das Gericht verurteilte nun die Frau zu einer Geldstrafe in Höhe von 3600 Euro. Der 61-Jährige muss 2800 Euro zahlen, der 55-Jährige 2400 Euro.
Eine Überwachungskamera im Vorraum der Bank hatte den aufsehenerregenden Fall dokumentiert. Auf dem Weg zum Bankautomaten stiegen Kunden demnach über den Zusammengebrochenen oder machten einen großen Bogen um ihn. Der Rentner war nach dem Vorfall im Oktober 2016 nicht wieder zu Bewusstsein gekommen und eine Woche später gestorben. Ein Gutachten ergab, dass er auch gestorben wäre, wenn ein Arzt eher gekommen wäre.