t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaKriminalität

Nacktbilder der Tochter (11): Fotografin muss zahlen


Justiz
Nacktbilder der Tochter (11): Fotografin muss zahlen

Von afp
17.12.2012Lesedauer: 2 Min.
Schadenersatz für Nacktfotos aus der Kindheit: Eva Ionesco heuteVergrößern des Bildes
Schadenersatz für Nacktfotos aus der Kindheit: Eva Ionesco heute (Quelle: dpa)
News folgen

Die französische Fotografin Irina Ionesco muss ihrer Tochter wegen der Verbreitung von Nacktfotos aus deren Kindheit 10.000 Euro Schadenersatz zahlen.

Das Gericht in Paris ordnete auch die Rückgabe einer Reihe von Negativen der Fotos an die Tochter Eva Ionesco an. Es wies allerdings die Forderung der 47-jährigen Schauspielerin und Regisseurin ab, die ihrer Mutter jegliche weitere Verbreitung der Fotos untersagen lassen wollte.

Eva Ionesco war elf Jahre alt, als der "Playboy" im Oktober 1976 Nacktfotos von ihr druckte - nie zuvor hatte das Männermagazin Fotos eines derart jungen Mädchen veröffentlicht. Nacktaufnahmen von ihr wurden auch im Konkurrenzmagazin "Penthouse" gedruckt.

Sexismus im "Spiegel"

Der Skandal, der schon damals eine Diskussion um Kinderpornografie und Pädophilie entfachte, schwappte im Mai 1977 auch nach Deutschland: Der "Spiegel" veröffentlichte ein Nacktfoto Ionescos auf der Titelseite zu seiner Geschichte über "Kinder auf dem Sex-Markt: Die verkauften Lolitas". Wegen Sexismus wurde das Nachrichtenmagazin dafür vom deutschen Presserat gerügt.

Die Mutter Irina Ionesco, die als Fotografin auch von sich selbst und anderen Personen gerne erotische Bilder machte, ließ ihre Tochter im Alter von elf Jahren außerdem in einem deutsch-italienischen Softsex-Film mitspielen, der seit 2006 in ungekürzter Fassung in Deutschland verboten ist. Ende der 70er Jahre schaltete sich das Jugendamt ein, und die Mutter verlor das Sorgerecht. Seitdem hatte Eva Ionesco keinen Kontakt mehr zur Mutter.

"I'm not a f**king Princess"

Die Tochter, die durch weitere Filmrollen unter anderem in dem Polanski-Film "Der Mieter" in den 70er-Jahren das Image als erotische Kindfrau kaum mehr los wurde, thematisierte die skandalösen Aufnahmen und das traumatische Verhältnis zu ihrer Mutter 2011 in einem autobiografischen Film mit einem vielsagenden Titel: "I'm not a f**king Princess" ("Ich bin keine verfluchte Prinzessin"). Der Film wurde in diesem Jahr für den französischen Filmpreis César nominiert.

Die heute 47-jährige Eva Ionesco hatte eigentlich 200.000 Euro Schadenersatz von ihrer Mutter haben wollen. Sie wollte zudem alle Nacktfotos ausgehändigt bekommen, die ihre Mutter von ihr gemacht hatte, als sie zwischen vier und zwölf Jahre alt war.

Der Anwalt der Mutter, René-Jean Ullmann, hatte im Prozess argumentiert, die damalige Zeit sei "liberaler und freizügiger" gewesen. Er warf Eva Ionesco "Hass" auf ihre Mutter vor und sagte, die 47-Jährige habe selbst immer wieder Nacktbilder aus ihrer Kindheit verkauft.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom