Australien Mutter vergiftet eigenes Kind – um Spenden im Netz zu sammeln
Eine Mutter bittet ihre Follower im Internet um Spenden für ihr scher krankes Kind. Später kommt heraus: Sie hat ihre 18 Monate alte Tochter vergiftet.
Im australischen Bundesstaat Queensland macht derzeit ein spektakulärer Fall von mutmaßlichem Kindesmissbrauch Schlagzeilen. Dort wird eine Mutter beschuldigt, ihr schwer krankes Kind mit starken Medikamenten vergiftet und das Leiden ihrer 18 Monaten alten Tochter dann auf Video aufgenommen zu haben. Die Aufnahmen stellte sie offenbar ins Internet, um damit für Spenden zu werben. Das berichten australische Medien.
Nun steht die 34-jährige Influencerin in Brisbane vor Gericht. Ihr werden Betrug, Folter und weitere schwere Straftaten zur Last gelegt. Laut der Staatsanwaltschaft flog die Frau auf, nachdem das Kind im Oktober vergangenen Jahres mit schweren Vergiftungserscheinungen in eine Klinik gebracht worden war. Toxikologische Untersuchungen hatten anschließend ergeben, dass sich im Blut des Kindes erhebliche Mengen eines verschreibungspflichtigen Antikonvulsivums befanden. Dabei handelt es sich um ein krampflösendes Medikament, das etwa zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird.
Videos zeigen, wie Frau an Tochter "herumfummelt"
Tatsächlich leidet die Tochter der Frau seit ihrer Geburt an einer Erbkrankheit namens tuberöser Sklerose, die mit Fehlbildungen und Tumoren des Gehirns und der Haut sowie epileptischen Anfällen einhergeht. Das bei dem Kind gefundene Medikament war jedoch von den behandelnden Ärzten abgesetzt worden, da die Einjährige nicht gut auf das Medikament reagiert hatte. Dennoch soll die Mutter mehrfach mit einem entsprechenden Rezept in Apotheken gegangen und weitere Packungen des Medikaments besorgt haben.
Diverses Beweismaterial zeigt laut Staatsanwaltschaft, wie die Frau ihrer Tochter das Medikament verabreicht haben soll. Demnach habe sie an dem Kind "herumgefummelt", wie ein Polizeisprecher mitteilte. 30 bis 40 Minuten später soll das Kind bewusstlos geworden sein und weitere Symptome gezeigt haben, die nicht zu seinem Krankheitsbild passten.
Polizei: "Kaum Worte für diese Widerwärtigkeit"
Offenbar hatte die Frau Videos vom Leiden ihrer Tochter bei sozialen Netzwerken eingestellt, um Mitleid zu erregen. Auch startete sie eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform gofundme.com. Demnach erhielt sie Spenden in Höhe von 60.000 australischen Dollar (ca. 40.000 Euro).
Bei einer Wohnungsdurchsuchung der Angeklagten fanden die Ermittler nicht nur das krampflösende Medikament, sondern auch andere verschreibungspflichtige Medikamente. Die Frau hatte in Vernehmungen behauptet, die entsprechenden Rezepte nie eingelöst zu haben. Tatsächlich konnte die Polizei anhand von Überwachungsaufnahmen aber das Gegenteil beweisen.
"Es gibt wirklich keine stichhaltige Erklärung dafür, warum sie nicht nur einmal, nicht zweimal, sondern dreimal eine Apotheke aufgesucht hat, um ein Rezept für ein Medikament auszufüllen, von dem sie weiß, dass es dem Kind schadet", sagte einer der ermittelnden Polizeibeamten laut dem Sender ABC. "Es gibt wirklich kaum Worte dafür, wie widerwärtig dieses kriminelle Verhalten ist", sagte Paul Dalton, ein Sprecher der Polizei von Queensland.