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USA: Bekannter Unternehmer filmte Au-pair heimlich in New York


Hunderte heimliche Aufnahmen
Unternehmer filmt junge Frau nackt – Millionenentschädigung

Von t-online, ams

24.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Das Au-pair-Mädchen Kelly Andrade wurde von einer versteckten Kamera gefilmt.Vergrößern des Bildes
Das Au-pair-Mädchen Kelly Andrade wurde von einer versteckten Kamera gefilmt. (Quelle: Derek Smith Law Group, PLLC)

Eine New Yorker Jury hat einem Au-pair aus Kolumbien eine Entschädigung von 2,78 Millionen Dollar zugesprochen. Sie wurde von ihrem Arbeitgeber heimlich gefilmt.

Eine New Yorker Jury hat einem ehemaligen Au-pair-Mädchen aus Kolumbien 2,78 Millionen Dollar zugesprochen. Die Frau war von ihrem Arbeitgeber, Michael Esposito, heimlich nackt gefilmt worden, berichtete die "New York Post". Vor Gericht sagte sie aus, dass sie "versteinert" gewesen sei, als sie davon erfuhr.

Die Vorfälle ereigneten sich im Jahr 2021. Andrade hatte beim Unternehmen Cultural Care Au Pair eine Ausbildung absolviert und wurde dann bei dem Fast-Food-Unternehmer Esposito und seiner Frau Danielle angestellt, um die vier jungen Kinder des Paares zu betreuen. Ihr sei mehrere Male aufgefallen, dass der Unternehmer an einem Rauchmelder in ihrem Schlafzimmer hantierte, sagte sie vor dem Brooklyn Federal Court.

Nach etwa drei Wochen fand Andrade schließlich die versteckte Kamera im Rauchmelder – zusammen mit Hunderten Aufnahmen von ihr nackt oder beim Umziehen auf der Speicherkarte. Nur wenige Minuten nach ihrer Entdeckung sei Esposito aufgetaucht. Er habe sehr nervös und besorgt gewirkt, berichtete die Kolumbianerin. Andrade entschloss sich daraufhin zur Flucht aus einem Fenster im ersten Stock und verletzte sich dabei am Knie. Sie habe daraufhin mehrere Tage auf der Straße geschlafen, bevor sie zur Polizei ging und den Vorfall meldete.

Andrade kritisiert Urteil

Die Polizei verhaftete Esposito am 24. März 2021 wegen illegaler Überwachung. Ihm drohten bis zu vier Jahre Haft. Trotz der Schwere des Vergehens einigten sich der Staatsanwalt und der Richter jedoch auf eine zweijährige Bewährungsstrafe für Esposito, sofern er erfolgreich an einem Beratungsprogramm teilnimmt. Andrade und ihr Anwalt Zachary Holzberg kritisierten das Urteil. Das Opfer sprach von "ein paar Tropfen auf den heißen Stein". "Es ist nicht genug für die ganze Erfahrung, die ich in diesen drei Jahren durchgemacht habe. Es ist nicht genug", sagte Andrade der "New York Post", bevor sie in Tränen ausbrach. "Ich war wütend, weil der Schaden, den er mir zugefügt hat, irreversibel ist", so die Frau weiter.

Beim Zivilprozess in Brooklyn wurde Michael Esposito zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt – sowohl für den emotionalen Schaden als auch als Strafmaßnahme. Andrade erklärte nach dem Prozess: "Es war nicht einfach für mich, vor Gericht auszusagen." Ebenso sei es für sie unangenehm gewesen, den Mann wiederzusehen.

Andrade rief andere Opfer dazu auf, nicht zu schweigen und ihren Aggressor zu melden. Die Klage gegen die Vermittlungsfirma Cultural Care Au Pair wurde bereits im September außergerichtlich beigelegt.

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