Nachbarschaftsstreit in Stralsund Opfer nach Säure-Attacke in Lebensgefahr
Ein Streit unter Nachbarn eskaliert mitten in der Nacht: Einer der beiden greift plötzlich zu Säure – und zwar heimtückisch, wie die Staatsanwaltschaft meint.
In Stralsund hat ein 34 Jahre alter Mann lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Er wurde in ein Krankenhaus nach Lübeck geflogen, nachdem er in der Nacht zu Donnerstag mit Säure angegriffen worden war und großflächige Verletzungen am Körper davontrug. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen versuchten Mordes.
Unter Tatverdacht steht ein Nachbar. Der 42-Jährige habe ersten Erkenntnissen zufolge schon länger Streit mit dem Opfer gehabt. Am frühen Donnerstagmorgen gegen 2 Uhr habe er dann offenbar plötzlich und unvermittelt angegriffen.
Überraschender Angriff in der Nacht, SEK-Einsatz am Vormittag
"In dem Moment, da gehen wir von aus, war es ein überraschender Angriff", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Als mögliches Mordmerkmal nannte der Sprecher daher Heimtücke. Die Attacke habe nicht während einer akuten Streitigkeit stattgefunden.
Der mutmaßliche Täter verschanzte sich nach dem Angriff. Wie der "Nordkurier" berichtete, kamen ein Sondereinsatzkommando und die Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamtes. Um 10.30 Uhr erfolgte der Zugriff: Das SEK überwältigte den Verdächtigen in einer Wohnung.
Täter griff vermutlich mit Schwefelsäure an
Dabei wurde der Mann im Gesicht verletzt. Laut Polizei wird er aktuell in einem Krankenhaus versorgt. Aus diesem Grund könne er am Donnerstag keinem Haftrichter mehr vorgeführt werden. Eine Entscheidung über eine Inhaftierung soll daher am Freitag durch das zuständige Amtsgericht verkündet werden.
Ersten Vermutungen zufolge handelte es sich bei der Säure um Schwefelsäure. Das muss der Staatsanwaltschaft zufolge aber noch ein Labor klären. Um was es bei dem Nachbarschaftsstreit genau ging, sollen die Ermittlungen ergeben.
- presseportal.de: Mitteilungen der Polizeiinspektion Stralsund vom 12. September 2024
- nordkurier.de: "Säure-Attacke in Stralsund – Entscheidung über Haftbefehl erst am Freitag"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa