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Italien: 17-Jähriger tötet ganze Familie – "Ich verspürte dieses Unbehagen"


17-Jähriger ersticht Eltern und Bruder
"Es war eine fantastische, glückliche Familie"

Von t-online, mtt

03.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Der Jugendliche und seine Familie: Vater, Mutter und kleiner Bruder sind tot.Vergrößern des Bildes
Der Jugendliche und seine Familie: Vater, Mutter und kleiner Bruder sind tot. (Quelle: Screenshot)
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Der kleine Bruder lag erstochen im Bett, die Eltern in verschiedenen Teilen des Hauses. Was trieb den 17-jährigen Täter an? Erste Aussagen liegen vor.

Dieses Verbrechen erschüttert Italien: In einem Vorort von Mailand soll ein 17-jähriger Junge in der Nacht zum Sonntag seinen Vater (51), seine Mutter (49) und seinen zwölfjährigen Bruder erstochen haben. Er hat die Tat gestanden.

Am Abend vorher soll laut Zeugen eine harmonische Feier im Haus der Familie stattgefunden haben, der Vater habe Geburtstag gefeiert, einige Verwandte seien dabei gewesen. Nun stehen die Ermittler vor einem Rätsel: Wieso wurde der Teenager nur Stunden später zum Killer, der seine gesamte Familie umbrachte?

"Ich hätte es nicht gedacht. Leider ist es passiert"

Hinweise könnten erste Aussagen des 17-Jährigen selbst bieten, aus denen die italienische Nachrichtenagentur Ansa zitiert. "Ich verspürte dieses Unbehagen, eine existenzielle Angst", soll der Teenager demnach unter anderem gesagt haben.

Eine echte Erklärung habe allerdings auch er selbst nicht: "Ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit gehen würde, zu töten", zitierte Ansa den Jugendlichen weiter. "Ich kann nicht erklären, was genau für mich der Auslöser an diesem Abend war. Leider ist es passiert."

Mit einem Küchenmesser erstach er erst den Bruder, dann die Eltern

Der Rechtsanwalt des 17-Jährigen erklärte unterdessen nach einem Treffen im Mailänder Jugendgefängnis, dem jungen Mann werde offensichtlich "immer bewusster, was er getan hat". In einem ersten Verhör sei er hingegen noch "weniger klar" gewesen. Nun müssten psychologische und psychiatrische Tests genauer klären, was in dem Jungen arbeitete und was ihn letztlich dazu brachte, tatsächlich zum Messer zu greifen.

Laut Staatsanwaltschaft soll das von dem Teenager geäußerte "Unwohlsein" ihm selbst zufolge nichts mit seiner Familie zu tun gehabt haben. "Er weiß, dass das, was er getan hat, unumkehrbar ist", sagte Staatsanwältin Sabrina Ditarantoes während einer Pressekonferenz. Sie fügte hinzu: "Es war ein Gedanke, den er seit einigen Tagen hatte, der nicht aus einem Impuls heraus entstand."

Bisherigen Erkenntnissen der Ermittler zufolge erstach der Täter wohl zuerst seinen zwölfjährigen Bruder in dessen Bett mit Dutzenden Stichen. Die Eltern wurden in verschiedenen Teilen des Hauses gefunden, ebenfalls mit zahlreichen Stichwunden. Es wird vermutet, dass sie auf die Schreie ihres jüngsten Sohnes reagierten und nacheinander das Zimmer betraten. Als Tatwaffe soll der 17-Jährige ein Küchenmesser benutzt haben.

"Es war eine fantastische, glückliche Familie"

Der getötete Vater arbeitete im Bauwesen, die Mutter betrieb ein Kostümgeschäft in der Stadt. Nachbarn beschreiben die Familie als ruhig und wohlhabend. "Es war eine fantastische, glückliche Familie", zitierte die Zeitung "Il Messaggero" den Vater einer Schulfreundin des 17-jährigen Sohnes. "Es ist unmöglich, ich weiß nicht, was passiert sein könnte."

Ein Freund des Teenagers zeigte sich ebenfalls schockiert. Er habe von keinen familiären Problemen gewusst. Auch mit Drogen habe sein Freund seines Wissens nach keine Schwierigkeiten gehabt.

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