In Velbert (NRW) "Reichsbürger" mit Messer bedroht Polizisten
Am Dienstag hat ein bewaffneter Mann in Velbert einen Polizeieinsatz ausgelöst. Er hat sich nach einer Sachbeschädigung in seiner Wohnung verschanzt und hat ausgerufen, er hasse Polizisten.
Ein selbsternannter "Reichsbürger" hat in Velbert bei Düsseldorf einen Spezialeinsatzkommando (SEK)-Einsatz ausgelöst, weil er Polizisten mit einem Messer bedroht hat. Wie die Polizei in den frühen Morgenstunden des Mittwochs mitteilte, konnte der 30-jährige Mann von den Einsatzkräften schließlich überwältigt und festgenommen werden.
Die Beamten waren ursprünglich am späten Dienstagabend wegen einer Sachbeschädigung zu einem Mehrfamilienhaus gerufen worden. Sie entdeckten, dass der besagte Mann eine Tür beschädigt hatte. Als sie eintrafen, wurden sie mit einem Messer bedroht. Laut Angaben der Polizei rief der Mann dabei, dass er die Polizei hasse und sich als "Reichsbürger" identifiziere.
Die Reichsbürgerbewegung ist eine verschwörungsideologische Gruppierung, die behauptet, das historische Deutsche Reich von 1871 – gegründet unter einem Kaiser - bestünde heute noch fort. Daher lehnen "Reichsbürger" alle staatlichen Institutionen als illegitim ab. Dabei kommt es immer wieder zu Gewaltvorfällen mit Behörden-Mitarbeitenden.
Der Verdächtige verschanzte sich nach dem Vorfall in seiner Wohnung. Infolgedessen wurde das SEK zur Unterstützung hinzugezogen. Sie überwältigten den Mann letztlich durch Aufsprengen der Wohnungstür und nahmen ihn in Gewahrsam. Die Ermittlungen zu dem Vorfall laufen noch.
In Stuttgart steht derzeit eine andere Gruppe von "Reichsbürgern" vor Gericht: Am Montag begann dort das erste Gerichtsverfahren gegen eine Gruppe mutmaßlicher Verschwörer rund um Heinrich XIII. Prinz Reuß. Sie sollen den gewaltsamen Sturz der Bundesregierung geplant haben und stehen nun vor Gericht. Es handelt sich um den ersten von drei Mammutprozessen, bei denen die Angehörigen der Gruppe nach einer groß angelegten Anti-Terror-Razzia in mehreren Bundesländern und im Ausland im Dezember 2022 vor den Richter treten müssen. Es ist einer der größten Terror-Prozesse in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
- Nachrichtenagentur dpa