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Baltimore: Lehrer rächt sich an Schuldirektor – mit gefälschten Nachrichten


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Rassismus
Lehrer rächt sich an Schuldirektor – mit gefälschten Nachrichten


27.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Zeichen der "Pikesville High School" in Baltimore: Hier fand der Racheakt statt.Vergrößern des Bildes
Eingang der "Pikesville High School" in Baltimore: Hier rächte sich ein Lehrer am Direktor - mit künstlich erzeugten Falschnachrichten. (Quelle: IMAGO/Lloyd Fox/imago-images-bilder)
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Ein Sportlehrer in den USA veröffentlicht Sprachaufnahmen seines Schuldirektors, die Rassismus und Antisemitismus enthalten. Der Direktor wird entlassen. Doch nun stellt sich heraus: zu Unrecht.

Jeder in der Gemeinde Maryland und auf Social Media konnte auf Sprachnachrichten hören, dass der Schuldirektor der Pikesville High School rassistische und antisemitische Aussagen getätigt hatte. Er wurde suspendiert, die Schule mit Empörung überschüttet. Nur: Er ist es gar nicht gewesen.

Wie polizeiliche Ermittlungen jetzt ergaben, sind die abwertenden Aussagen des Schuldirektors Eric E., die ein Sportlehrer der Schule auf Social Media verbreitet hatte, Fälschungen mithilfe von Künstlicher Intelligenz, also sogenannte "Deepfakes". Erstellt wurden die Schmähnachrichten offenbar von Sportlehrer Dazhon D., gegen den nun wegen "Störung des Schulfriedens" ermittelt werde.

Schule unter Polizeischutz

Sportlehrer Dazhon D. hatte die Nachrichten im Januar 2024 auf Social Media verbreitet. Sie gingen viral und hatten landesweit für Empörung gesorgt. Die Stimme des Direktors schien darauf abfällige Kommentare gegenüber schwarzen Schüler und der umliegenden jüdischen Gemeinde zu machen. Schuldirektor E. wurde suspendiert. Die Pikesville High School wurde mit empörten Nachrichten überschüttet. Die Polizeipräsenz an der Schule wurde deshalb sogar erhöht, weil die Behörden Angst hatten, dass der Fall gewalttätig eskalieren würde.

"Wir haben jetzt schlüssige Beweise dafür, dass die Aufnahme nicht authentisch war", sagte Robert McCullough, Polizeichef des Baltimore County, am Donnerstag während einer Pressekonferenz gegenüber Reportern. "Es wurde festgestellt, dass die Aufzeichnung durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz erstellt wurde."

"Jeder kann es gegen jeden als Waffe einsetzen"

Der 31-jährige Sportlehrer wurde inzwischen festgenommen. Dabei geht es nicht nur um die Störung des Schulbetriebs, sondern auch um Stalking, Diebstahl und Vergeltung gegen einen Zeugen. Hintergrund der Schmäh-Aktion war nach aktuellem Ermittlungsstand ein Racheakt: Der Schulleiter Eric E. hatte Ermittlungen gegen den Sportlehrer eingeleitet. Es ging um den Missbrauch von Schulgeldern. Offenbar wollte sich der Sportlehrer durch die Anzettelung einer Hasskampagne an dem Schulleiter rächten.

Der Fall zeige auch das ernste Potenzial für kriminellen Missbrauch Künstlicher Intelligenz, erläutert Hany Farid, Professor für digitale Forensik, der den Ermittlern geholfen hat. Stimmen-modulierende Tools sind für jeden für wenig Geld leicht zugänglich. Farid kommentiert gegenüber "npr": "Was hier so besonders ergreifend ist, ist, dass es sich hier um einen Schulleiter aus Baltimore handelt. Das ist nicht Taylor Swift. Es ist nicht Joe Biden. Es ist nicht Elon Musk. Es ist nur ein Typ, der versucht, seinen Tag zu überstehen", so der Professor. "Es zeigt Ihnen die Verwundbarkeit. Wie jeder diese Dinge erschaffen und sie gegen jeden als Waffe einsetzen kann."

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