NRW und Rheinland-Pfalz Mindestens 93 Tote und mehr als 1.000 Vermisste nach Unwettern
Schwere Unwetter haben den Westen Deutschlands getroffen. Viele Todesopfer sind zu beklagen. Mehr als 1.000 Menschen werden vermisst. Besonders betroffen sind eine Region in der Eifel und eine südlich von Köln.
Die Zahl der Unwettertoten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat sich am Freitag erneut erhöht: Insgesamt verloren 93 Menschen ihr Leben (Stand: 16. Juli, 11 Uhr).
In Rheinland-Pfalz sind 50 Menschen gestorben. Besonders stark betroffen sind der Landkreis Ahrweiler, zwölf davon wurden in einer Einrichtung für Behinderte in Sinzig gefunden.
Im südlich von Köln gelegenen Euskirchen waren mindestens 15 Tote zu beklagen, wie die zuständige Polizei mitteilte. Insgesamt lag die Zahl der Todesopfer in NRW damit bei 43. Außer den 15 Verstorbenen im Bereich Euskirchen kamen Menschen in Rheinbach, Köln, im Kreis Unna, in Altena, in Geilenkirchen und in Solingen ums Leben. Teilweise konnten die Toten noch nicht geborgen werden.
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Viele Menschen weiterhin vermisst
Die Zahl der Toten ist damit bereits höher als beim sogenannten Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002, damals starben in Deutschland 21 Menschen. Angesichts der vielen Vermissten könnte die Zahl der Todesopfer zudem noch steigen. Auch im benachbarten Belgien kamen mindestens neun Menschen durch das Unwetter ums Leben.
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Nach der schweren Hochwasserkatastrophe werden im Kreis Bad Neuenahr-Ahrweiler zudem noch 1.300 Menschen vermisst. Das teilte die Kreisverwaltung am Donnerstagabend mit. Eine Sprecherin erklärte, das Mobilfunknetz sei lahmgelegt – und daher gebe es keinen Handy-Empfang und viele Menschen seien nicht erreichbar. "Wir hoffen, dass sich das klärt", sagte sie zu der hohen Zahl.
Die Polizei in Köln teilte am Donnerstag mit, es seien noch nicht alle gesichteten Leichen geborgen worden. Deshalb könnten keine Aussagen zur Identität, zum Alter, zu den Auffindeorten und zu den Todesumständen gemacht werden. Die Folgen der Hochwasserkatastrophe bleiben weiter in vielen Orten unübersichtlich, weil Strom- und Telefonleitungen ausgefallen sind.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa