Ausbruch in Altenheim Sechs Senioren an Corona gestorben
In einem Seniorenheim in Schleswig-Holstein sind mehrere Bewohner nach einer Corona-Infektion gestorben. Vorerkrankungen lagen offenbar nicht vor. Fast alle Bewohner und Mitarbeiter waren dreifach geimpft.
Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Tarp (Schleswig-Holstein) sind zwei weitere Bewohner im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben – damit gibt es nun sechs solcher Todesfälle. Es handle sich um einen 82-Jährigen und einen 89-Jährigen, heißt es in einer Mitteilung des Kreises Schleswig-Flensburg vom Dienstag.
Am Vortag war mitgeteilt worden, dass vier Bewohnerinnen im Alter von 86 bis 95 Jahren an einer Corona-Infektion gestorben sind. Angaben zu Vorerkrankungen lagen dem Kreis in alle Fällen zunächst nicht vor.
Patientenschützer fordern tägliche Pflichttests
Bei PCR-Tests von 86 Bewohnern sowie 87 Beschäftigten der Einrichtung waren Ende vergangener Woche 65 Bewohner und 25 Beschäftigte positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nahezu alle Bewohner und Mitarbeiter des Heimes sind den Angaben zufolge dreifach geimpft.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz forderte erneut tägliche Pflichttests unabhängig vom Impfstatus. "Doppelt Geimpfte übertragen das Virus wie Ungeimpfte. Auch das Boostern ändert daran wenig", erläuterte Vorstand Eugen Brysch.
Er plädiere nicht gegen die Impfung, sondern es sei ein Appell für eine konsequente Testpflicht in der ambulanten und stationären Altenpflege. Nach Ansicht von Brysch versagen hier alle Bundesländer, da es kein verbindliches tägliches Test-Regime gebe. "Und so werden sich Corona-Ausbrüche wie im Pflegeheim in Tarp deutschlandweit wiederholen."
- Nachrichtenagentur dpa