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Corona in Bayern – Rotes Kreuz in Sorge: "so dramatisch wie nie"


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Kliniken posten Hilferuf
Rotes Kreuz in Bayern: Corona-Lage "so dramatisch wie nie"

Von Lea Becker

Aktualisiert am 17.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Krankenwagen in Rottal-Inn: Aus dem Ort werden zunehmend Patienten in andere Teile Bayerns gelegt.Vergrößern des Bildes
Krankenwagen in Rottal-Inn: Aus dem Ort werden zunehmend Patienten in andere Teile Bayerns gelegt. (Quelle: Johannes Heller, Bayerisches Rotes Kreuz)
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Im Süden des Bundeslandes spitzt sich die Lage weiter zu. Offenbar müssen immer mehr Patienten nach Norden verlegt werden. Doch das Rote Kreuz fürchtet, dass auch dort die Plätze bald knapp werden.

Es sind dramatische Bilder, die die bayerischen Rottal-Inn-Kliniken auf Instagram teilen: 19 Rettungswagen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) fahren in Kolonne, um 23 Patienten der Kliniken in Krankenhäuser im Norden Bayerns zu transportieren – darunter auch vier Intensivpatienten. "Die Verlegung wurde notwendig, da die Rottal-Inn-Kliniken durch die hohen Inzidenzzahlen im Landkreis an die Grenze der Versorgungsmöglichkeiten von Covid-19-Patienten stießen", schreiben die Kliniken auf Instagram.

Die Lage in Bayern sei "so dramatisch wie nie", erklärte der Sprecher des BRK, Sohrab Taheri-Sohi, t-online. Die Aktion im Landkreis Rottal-Inn sei nur ein Beispiel für das, was sich momentan im Freistaat abspielt. "Solche Maßnahmen finden derzeit des Öfteren statt", so Taheri-Sohi. Er gehe davon aus, dass dies künftig zudem noch häufiger der Fall sein wird: "Wir haben derzeit eine maximale Überlastung des Gesundheitswesens", sagte der BRK-Sprecher, "aber gefühlt interessiert es keinen mehr."

Rettungsdienste immer länger unterwegs

Der Landkreis im Süden Bayerns ist momentan nach Meißen (Sachsen) Deutschlands größter Corona-Hotspot. Aktuell liegt dort die Sieben-Tage-Inzidenz bei 1.298. Alleine in der vergangenen Woche wurden dort rund 1.500 neue Corona-Infektionen registriert.

Die Solidarität mit dem Gesundheitswesen, die es im vergangenen Jahr noch gegeben habe, sei inzwischen kaum noch festzustellen. Nach Wahrnehmung von Taheri-Sohi ist die Bereitschaft der Bevölkerung zur Entlastung der Krankenhäuser auf Freizeitaktivitäten zu verzichten, stark gesunken. Auch seien Rettungswagen in Bayern derzeit für einzelne Einsätze immer länger unterwegs, um noch ein freies Krankenhausbett zu finden. Dies betreffe nicht nur den Transport von leichtverletzten Patienten, sondern auch von Schwerverletzten und Schwerkranken.

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Um die Kliniken zu entlasten, werden Patienten, soweit es medizinisch und moralisch vertretbar ist, nicht mehr ins Krankenhaus gebracht, heißt es von Taheri-Sohi. Besonders dramatisch sei die Lage vor allem im Süden des Freistaats. Weil inzwischen aber immer mehr Patienten von dort in den Norden des Bundeslandes verlegt werden müssen, ist es laut Taheri-Sohi nur noch eine Frage von Tagen, bis sich die Lage dort ebenso zuspitzt.

Zudem posteten die Rottal-Inn-Kliniken einen Hilferuf in den sozialen Netzwerken. Auf Instagram baten die Kliniken dringend um Unterstützung, um die Patientenversorgung weiter aufrechterhalten zu können. "Wir bitten Pflegekräfte und Ärzte, sich für eventuell notwendige Unterstützungsleistungen bei uns zu melden", heißt es auf dem Account.

Verwendete Quellen
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